Welche Rolle spielt das Auto in Zukunft?

Welche Rolle spielt das Auto in Zukunft?

26. Mai 2015 agvs-upsa.ch - Das Auto bleibt wichtig – dabei sind sich Forscher eigentlich einig. Allerdings wandelt es sich «vom Statussymbol zum nützlichen Fortbewegungsmittel», wie der «Tages-Anzeiger» in einem Bericht vom 26. Mai 2015 schreibt.

Die sogenannte Generation Y oder Millennials, also die nach 1980 Geborenen, sind die Zukunft und entsprechend interessant als Anspruchsgruppe (siehe auch AUTOINSIDE 02/15). Vor allem die Autobranche, so wird auch im Artikel des «Tages-Anzeigers» kolportiert, zittere vor dieser Generation, weil sie nicht mehr daran interessiert sei, ein Auto zu besitzen. Sie wollen es nutzen – Carsharing ist hierbei das Schlüsselwort. Der Tagi beruft sich in seinem Artikel auf eine Studie des US-Magazins «The Atlantic». Demnach sei unter den Autokäufern der Anteil der jungen Generation von 38 Prozent Mitte der 80er-Jahre auf 27 Prozent zurückgegangen.

Auch wenn neuste Zahlen besagen, dass die Millennials mehr Fahrzeuge kaufen als die Vorgängergeneration, relativiert «The Atlantic» diese Werte. In den USA ist die jüngere Generation Y den älteren zahlenmässig um 15 bis 20 Millionen überlegen, und diese Altersgruppe zieht wieder vermehrt von der Stadt aufs Land. Und gemäss dem deutschen Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer unterscheidet sich die Bedeutung des Autos klar zwischen Stadt- und Landbevölkerung. «In den Grossstädten wird die Motorisierung weiter zurückgehen. Die Mobilitätsangebote sind da deutlich grösser und verändern sich schneller. Der Taxidienst Uber genauso wie die neuen Fernbusse sind Beispiele dafür», sagt Dudenhöffer. Für Grossstadtbewohner habe das Auto wesentlich an Emotion und Notwendigkeit verloren, ist er überzeugt.

In der Schweiz ist eine ähnliche Trendwende auch in Sicht. Zwar erreichte der Motorisierungsgrad mit 539 Personenwagen pro 1000 Einwohner Ende 2014 einen Rekordstand. Doch ist die Zahl der Führerscheinbesitzer in der jüngsten Altersgruppe über die letzten Jahre kontinuierlich rückläufig. Hatten im Jahr 2000 noch rund 70 Prozent aller 18- bis 24-Jährigen einen Führerschein, waren es zehn Jahre später nicht einmal 60 Prozent. «Die jüngere Generation ist pragmatisch, wenig ideologisch und richtet sich auch danach, was gerade den eigenen Bedürfnissen entspricht», erklärt David Bosshart, Leiter des Gottlieb-Duttweiler-Instituts.

Für die Autohersteller bedeute dies, dass sie sich neu erfinden müssten, erklärt Ferdinand Dudenhöffer. Auch deshalb würden einige Marken auf Jugendlichkeit und Lifestyle setzen. Mehrere Automarken besetzen auch bereits die Felder des Carsharings. Daimler, BMW, Mini, VW, Citroën und Ford sind in Deutschland bereits in diesem Bereich aktiv. In der Schweiz dürfte es indes schwierig werden, sich neben Mobility zu platzieren, wie das Beispiel von Sharoo zeigt. Die Plattform für private Vermieter hat derzeit rund 12 000 Nutzer – mehrere Zehntausend waren das Ziel.
 
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