BMW setzt auf Digitalisierung

BMW setzt auf Digitalisierung


26. Juni 2015 agvs-upsa.ch - Um der zunehmenden Bedeutung der digitalen Welt in und um das Auto Rechnung zu tragen, hat BMW das Geschäftsfeld «Digitale Services» gegründet.


IT-Riesen oder Autohersteller – wer steht in Zukunft für die Innovationen in der Autobranche? Diese Frage beschäftigt auch die Autohersteller selber. BMW gründete deshalb zu Beginn dieses Jahres das Geschäftsfeld «Digital Services», dem Vorstandsmitglied Peter Schwarzenbauer vorsteht. In diesem will BMW das Know-how für das «digitale Erlebnis in Fahrzeugen» bündeln. Die Abteilung umfasst 150 Mitarbeiter, die aus Internetfirmen sowie der Mobilkommunikations- und Softwarebranche kommen, und wird sich parallel um die Entwicklung und den Betrieb neuer digitaler Services kümmern. «Weil sie losgelöst von Fahrzeugprojekten arbeiten, können sie auch deutlich schneller agieren», ist Schwarzenbauer überzeugt. Dies führe zu wesentlich kürzeren Innovationszyklen und zu einem durchgängigen digitalen Kundenerlebnis – im Fahrzeug, im Web oder in Mobile Apps.

Existierten noch vor wenigen Jahren IT-Branche und Automobilindustrie fast autonom nebeneinander mehrten sich in der jüngeren Vergangenheit die Berührungspunkte. Firmen, die mit den neuen Medien, mit Smartphones oder dem Internet in all seinen Entwicklungsstufen gewachsen sind, würden vermehrt zu Konkurrenten. In Silicon Valley, so Schwarzenbauer, beschäftigte sich nunmehr jedes zweite Start Up mit dem Thema der individuellen Mobilität. Auf der anderen Seite bewegten sich die Autohersteller hin zur IT-Branche. «Waren früher die meisten Innovationen technisch getrieben, so kommen heute immer mehr Innovationen von der Softwareseite», sagt das BMW-Vorstandsmitglied.

Schwarzenbauer glaubt an eine Zukunft der beiden Branchen nebeneinander, wobei die Autobranche weiterhin einen Spitzenplatz einnehmen werde. Die Markenstärke sei eine der wichtigsten Erfolgsfaktoren der Zukunft. Dazu sieht er das etablierte Produktions- und Distributionsnetzwerk sowie die Infrastruktur, um die komplexe Hardware weltweit zu warten und am Laufen zu halten, als Vorteil für die Autoindustrie. Gleichwohl gelte es, nun die eigenen Kompetenzen in die richtige Richtung auszubauen, um die Neuerungen der IT-Branche schnell in die Fahrzeuge integrieren zu können.
 
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