E-Automarkt und -Interesse stagniert

E-Automarkt und Interesse stagniert

E-Automarkt und -Interesse stagniert

14. Mai 2024 agvs-upsa.ch – Elektroautos kommen aktuell an vielen Fronten unter Beschuss. Die USA führt gerade massive Strafzölle auf China-Stromer ein – und in der Schweiz wollen fast drei Viertel der Bevölkerung kein Auto mit E-Antrieb kaufen, wie eine neue Studie zeigt.

artikel_1.jpgFoto: BMW

pd/jas. Mit neuen Sonderzöllen von 100 Prozent und damit einer Vervierfachung der Zollabgaben will US-Präsident Joe Biden Elektroautos aus China den Weg in die USA versperren; auch andere Waren, mit denen China die Märkte mit künstlich verbilligten Exporten flutet, werden in den USA teurer. Auch in der EU schaut man bei Chinas Unterstützung für E-Auto-Bauer seit diesem Frühling genau hin und diskutiert Strafzölle, welche günstige E-Autos aus China verteuern könnten. Grosse europäische Hersteller wie Mercedes sind freilich dagegen.Sie fürchten wohl zu Recht, dass China seinerseits mit Strafzöllen für Autoexporte nach China reagieren könnte. Mercedes hat zudem soeben den Umstieg auf reinelektrische Antriebe all seiner Baureihen bis 2028 verworfen.

So oder so: Der Verkauf und die Profitabilität von E-Autos bleibt angesichts des schwächelnden Markthochlaufs in Europa und den USA aber herausfordernd. Und die E-Auto-Zukunft in der Schweiz sieht ebenfalls nicht besonders rosig aus, gehts nach dem Vergleichsportal bonus.ch. Laut einer Studie haben drei Viertel der Schweizer Bevölkerung 2024 keine Absicht, ein Elektroauto zu kaufen. Auch sehen 27 Prozent bei aufladbaren Modellen keinen Vorteil. In der Deutschschweiz ist dies sogar ein Drittel. Diese Zahlen spiegeln ein historisches Desinteresse für E-Autos wider.

artikel_2.jpgFoto: ADAC

In der Schweiz verlangsamt sich das Wachstum des Marktes für E-Autos in den letzten Monaten deutlich, dies hat unter anderem mit der Abschaffung der Autosteuerbefreiung von vier Prozent für E-Fahrzeuge seit Januar 2024 zu tun. Aber auch der Anstieg der Strompreise um 27 Prozent 2023 und um bislang 18 Prozent in 2024 (gemäss Zahlen der Eidgenössischen Elektrizitätskommission) hemmen die Lust auf ein E-Auto hierzulande. Genauso wie die Senkung oder je nach Kanton gar die Abschaffung der direkten Subventionen für den Kauf eines aufladbaren Modells.

Diese Faktoren scheinen sich nun in den Kaufabsichten der Bevölkerung niederzuschlagen, wie die Umfrage von bonus.ch bei 3000 Nutzerinnen und Nutzern zeigt. So planen 74 Prozent der Befragten dieses Jahr nicht, ein Elektroauto zu kaufen, noch im letzten Jahr lag die Zahl bei 71 Prozent. 18 Prozent ziehen einen Kauf in Erwägung, und acht Prozent haben bereits ein aufladbares Fahrzeug. Kein Wunder, stehen bei vielen Garagen die E-Elektroautos wie Blei und finden trotz teils grossen Rabattangeboten keine Käuferinnen und Käufer.

Die Umfrage des Vergleichsportals zeigte zudem, dass die Öko-Bilanz der E-Autos umstritten bleibt. 29 Prozent der Befragten nennen die Umweltauswirkungen der Batterien (insbesondere bei der Herstellung) als wichtigsten negativen Punkt. Weitere Nachteile sehen sie im Anschaffungspreis (21 Prozent), der zu geringen Reichweite (20 Prozent) und der begrenzten Anzahl von Ladestationen (16 Prozent). Hier ist also noch viel Überzeugungsarbeit auch von Garagistinnen und Garagisten beim Verkaufsgespräch nötig.
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