Bürokratie in Deutschland
Konkurrenzfähig auch ohne Hilfe vom deutschen Zoll
5. April 2018 agvs-upsa.ch – Seit dem 1. Januar setzt der deutsche Zoll das Verfahren der sogenannten «Aktiven Veredelung» strikt durch. Das hat auch Folgen für grenznahe Schweizer Garagisten: Sie werden noch konkurrenzfähiger.
sco. Darum geht es: Ein Autobesitzer aus der Schweiz, der sein Auto in Deutschland veredeln lassen will – beispielsweise mit neuen Felgen –, muss dies dem deutschen Zoll melden. Dabei muss er eine Kaution hinterlegen: zehn Prozent des aktuellen Fahrzeugwertes sowie 19 Prozent Umsatzsteuer. In bar! Bei einem Auto mit einem Wert von 30'000 Franken sind das satte 8700 Franken… Mit dem in Deutschland veredelten Fahrzeug fährt er wieder über die Grenze, wo ein Beamter die ausgeführten Arbeiten kontrolliert. Ist alles regelkonform, erhält der Autobesitzer die Kaution zurück.
Dass das Bürokratiemonster des deutschen Zolls den grenznahen Schweizer Garagisten nicht schadet, ist offensichtlich. Doch diese Hilfe von unerwarteter Seite sei gar nicht nötig, stellt AGVS-Vizepräsident Manfred Wellauer fest: «Die Angebote und Leistungen der Schweizer Garagisten und Importeure sind marktorientiert und konkurrenzfähig.» Ein behördlich gesteuerter Protektionismus sei nicht nachhaltig und ergebe keinen Sinn.
«Die Preisunterschiede sind vernachlässigbar»
Ähnlich argumentiert Eugen Engeler, Präsident des Auto Tuning Verbandes Schweiz (ATVSL), der im «Blick» für die Tuning-Gemeinde Stellung bezieht: «Die Preisunterschiede bei seriösen Firmen sind vernachlässigbar.» Das hänge mit der Währungssituation zusammen, ergänzt Markus Peter, Leiter Umwelt & Technik beim AGVS: «Jetzt, wo sich der Eurokurs der Marke von 1,20 Franken nähert, sind die Spiesse wieder ähnlich lang.»
Das ist ebenfalls bei den Neuwagen erkennbar. Markus Peter: «Nach dem Einbruch des Euros im Frühjahr 2015 haben die Importeure schnell reagiert und die Preise um zehn bis 15 Prozent angepasst.» Ein Problem für grenznahe Garagen seien jedoch die Preisempfehlungen von Herstellern und Importeuren für Ersatzteile: «Bei Originalteilen, die nur der Hersteller anbietet, ist der Einstandspreis in der Schweiz manchmal gar höher als der Endkundenpreis in Deutschland.» Dieses Phänomen unter dem Schlagwort «Kaufkraftabschöpfung» ist kein ausschliessliches Problem des Autogewerbes: Wer schon einmal die Franken- und Europreise auf einem «Lustigen Taschenbuch» verglichen hat, kann das bestätigen. Und nein, lustig ist das nicht.
Hier kann der Schweizer Garagist nur durch Leistung punkten. Und durch Kulanz, wie Markus Peter ergänzt: «Tritt kurz nach Ablauf der Garantie ein Schaden auf, zeigt sich der Schweizer Garagist – in Zusammenspiel mit dem Importeur – oft kulant.»
sco. Darum geht es: Ein Autobesitzer aus der Schweiz, der sein Auto in Deutschland veredeln lassen will – beispielsweise mit neuen Felgen –, muss dies dem deutschen Zoll melden. Dabei muss er eine Kaution hinterlegen: zehn Prozent des aktuellen Fahrzeugwertes sowie 19 Prozent Umsatzsteuer. In bar! Bei einem Auto mit einem Wert von 30'000 Franken sind das satte 8700 Franken… Mit dem in Deutschland veredelten Fahrzeug fährt er wieder über die Grenze, wo ein Beamter die ausgeführten Arbeiten kontrolliert. Ist alles regelkonform, erhält der Autobesitzer die Kaution zurück.
Dass das Bürokratiemonster des deutschen Zolls den grenznahen Schweizer Garagisten nicht schadet, ist offensichtlich. Doch diese Hilfe von unerwarteter Seite sei gar nicht nötig, stellt AGVS-Vizepräsident Manfred Wellauer fest: «Die Angebote und Leistungen der Schweizer Garagisten und Importeure sind marktorientiert und konkurrenzfähig.» Ein behördlich gesteuerter Protektionismus sei nicht nachhaltig und ergebe keinen Sinn.
«Die Preisunterschiede sind vernachlässigbar»
Ähnlich argumentiert Eugen Engeler, Präsident des Auto Tuning Verbandes Schweiz (ATVSL), der im «Blick» für die Tuning-Gemeinde Stellung bezieht: «Die Preisunterschiede bei seriösen Firmen sind vernachlässigbar.» Das hänge mit der Währungssituation zusammen, ergänzt Markus Peter, Leiter Umwelt & Technik beim AGVS: «Jetzt, wo sich der Eurokurs der Marke von 1,20 Franken nähert, sind die Spiesse wieder ähnlich lang.»
Das ist ebenfalls bei den Neuwagen erkennbar. Markus Peter: «Nach dem Einbruch des Euros im Frühjahr 2015 haben die Importeure schnell reagiert und die Preise um zehn bis 15 Prozent angepasst.» Ein Problem für grenznahe Garagen seien jedoch die Preisempfehlungen von Herstellern und Importeuren für Ersatzteile: «Bei Originalteilen, die nur der Hersteller anbietet, ist der Einstandspreis in der Schweiz manchmal gar höher als der Endkundenpreis in Deutschland.» Dieses Phänomen unter dem Schlagwort «Kaufkraftabschöpfung» ist kein ausschliessliches Problem des Autogewerbes: Wer schon einmal die Franken- und Europreise auf einem «Lustigen Taschenbuch» verglichen hat, kann das bestätigen. Und nein, lustig ist das nicht.
Hier kann der Schweizer Garagist nur durch Leistung punkten. Und durch Kulanz, wie Markus Peter ergänzt: «Tritt kurz nach Ablauf der Garantie ein Schaden auf, zeigt sich der Schweizer Garagist – in Zusammenspiel mit dem Importeur – oft kulant.»