Apollo Vredestein ist Geschichte

Interview mit Markus Brunner

Apollo Vredestein ist Geschichte

23. August 2021 agvs-upsa.ch – ​Seit einigen Wochen firmiert der Reifenhersteller als Apollo Tyres – auch in der Schweiz. Country Manager Markus Brunner erklärt die Hintergründe der Namensänderung und verrät, ob Apollo am Auto-Salon 2022 in Genf mit von der Partie ist.
 
Herr Brunner, 2009 wurde der niederländische Reifenhersteller Vredestein von Apollo Tyres aus Indien übernommen. Nun verschwindet Vredestein aus dem Firmennamen, der nur noch Apollo Tyres lautet. Was sind die Gründe?
Markus Brunner, Country Manager Apollo Schweiz AG: Der Grund ist ganz einfach, dass unsere Muttergesellschaft den Namen Apollo Tyres trägt. Die Führung in Indien wollte das vereinheitlichen. Die Unternehmung heisst neu weltweit Apollo Tyres – die beiden Brands Apollo und Vredestein werden als separate Marken weitergeführt. 

Wie sind die beiden Marken im Markt positioniert? Wie grenzen sie sich ab?
Das ist je nach Markt unterschiedlich: Wenn wir vom PW-Markt in Europa und der Schweiz sprechen, dann ist Vredestein klar als Premiumprodukt positioniert. Die Marke Apollo wird als Second-Line geführt. Personenwagen sind der einzige Bereich, in denen wir mit beiden Marken auftreten. Im LKW-Bereich führen wir ausschliesslich die Marke Apollo, mit der wir uns preislich im Second-Line-Bereich bewegen, qualitativ aber im Premiumbereich. Weiter vermarkten wir unter der Marke Apollo Industriereifen, beispielsweise für Bagger oder Baumaschinen. Dass wir bei den Nutzfahrzeugreifen auch in Europa auf die Marke Apollo setzen, hat auch historische Gründe: Apollo verfügt über ein sehr grosses Know-how im Bereich Nutzfahrzeugreifen. Dazu kommen Agrarreifen, die in Europa unter dem Brand Vredestein vermarktet werden. Im Heimmarkt in Indien vertreibt Apollo zudem im PW-Bereich einige weitere Marken, die aber in Europa nicht angeboten werden.

 
Vredestein ist der Premiumbrand von Apollo und geniesst gerade in Europa einen hervorragenden Ruf. Es ist ein ungewöhnlicher Schritt, gerade diesen aus dem Firmennamen zu entfernen.
Jein. Es ist sicher eine etwas spezielle Situation. Wenn wir unsere Mitbewerber wie Bridgestone, Continental, Michelin oder Pirelli betrachten, dann ist der Firmenname jeweils deckungsgleich mit dem Premiumprodukt. Bei uns ist es so: Unsere indische Muttergesellschaft ist in Indien der absolute Leader im Reifenbusiness und heisst seit eh und je Apollo Tyres Ltd. Als Vredestein im Jahr 2009 von Apollo übernommen wurde, änderte man den Namen in Apollo Vredestein – wollte jetzt aber weltweit denselben Firmennamen. Apollo und Vredestein bleiben hierzulande die aktiven Brands. In unserem Besitz befindet sich übrigens auch die Marke Maloya, die aber derzeit nicht aktiv ist. 

Wird sich für die Kunden von Apollo Tyres Schweiz, also die Schweizer Garagisten, ausser dem Namen noch etwas ändern?
Nein. Organisatorisch, personell, produkteseitig hat sich überhaupt nichts geändert. Und es sind auch keine Änderungen zu erwarten. Wir vertreiben in der Schweiz nach wie vor primär Vredestein-Reifen und als Zweitmarke Apollo-Reifen.

Apollo Vredestein war jahrelang «Stammgast» am Auto-Salon in Genf. Planen Sie, 2022 wieder dabei zu sein?
Nein, wir sind 2022 nicht in Genf. Das hat der Konzern so entschieden. Ich hoffe für die Organisatoren in Genf, dass der Salon stattfindet, habe aber meine Befürchtungen.

Was heisst das?
Ich habe als Komiteemitglied keine Informationen über den Stand der Dinge. Ich weiss nur, dass die Anmeldefrist abgelaufen ist. Die nächste Sitzung findet im September statt. Dort werden wir erfahren, wie die Situation aussieht.

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