Das sind die Pläne für die gemeinsame Zukunft

Allianz Renault Nissan Mitsubishi

Das sind die Pläne für die gemeinsame Zukunft

6. Februar 2023 agvs-upsa.ch – In den letzten Monaten lief der Motor der Allianz zwischen den drei Herstellern Renault, Nissan und Mitsubishi nicht mehr wie geschmiert. Nun ist klar, wie der gemeinsame Weg weitergehen soll.
 
allianz-artikel-de-meo.jpgDer Renault-CEO Luca de Meo. Quelle: Renault

jas/pd. Der französische Autohersteller Renault investierte einst 1999 in die angeschlagene japanische Marke Nissan und unter dem charismatischen Carlos Ghosn wurde daraus ab 2016 eine Dreierallianz mit Mitsubishi. In dieser gab es immer mal wieder Unstimmigkeiten und unterschiedliche Auffassung, wie die Zukunft zu gestalten sei, nicht nur durch den unrühmlichen Abgang des einstigen Topmanagers, der am Schluss per internationalem Haftbefehl gesucht wurde und in einem Koffer floh. Monatelange Diskussion haben nun scheinbar Früchte getragen, denn Ende Januar gab man bekannt, dass Renault seinen Anteil an Nissan auf 15 Prozent reduziert.
 
Nun sind weitere Details klar, wie die drei Autohersteller ihre Allianz weiterführen und auf die nächste Stufe heben wollen. Die Renault Group und Nissan haben dazu einen verbindlichen Rahmen festgelegt, um bis zum Ende des ersten Quartals 2023 zu einer endgültigen Vereinbarung zu gelangen. Dieser neue Allianzvertrag soll zunächst für einen Zeitraum von 15 Jahren gelten. Dabei geht es um operative Projekte mit hoher Wertschöpfung in Lateinamerika, Indien und Europa. Zudem soll eine neue agile, von Initiativen geprägte Strategie festgelegt werden, an denen sich die Partner beteiligen können. Und zu guter Letzt ist eine verstärkte Führung der Allianz angedacht.
 
allianz-artikel-nissan-ceo-makoto-uchida.jpgNissan-CEO Makoto Uchida erläutert Deatils zur Allianz. Quelle: Renault

Für Europa und damit wohl auch die Schweiz bedeutet dies, dass die zukünftige Zusammenarbeit der drei Marken über die Modellstrategie hinausgehen und den gesamten Lebenszyklus vom Vertrieb über die Nutzung bis hin zum Recycling und der Entsorgung abdecken soll. Die Renault Group, Nissan und Mitsubishi arbeiten dabei auch an gemeinsamen Möglichkeiten innerhalb des Vertriebsnetzes, um die Rentabilität der Händler zu stärken und gleichzeitig Kosten zu senken.
 
Zudem gaben die drei Hersteller bekannt, dass Renault und Mitsubishi erwägen, auf Basis einer Renault-Plattform die nächste Generation der Mitsubishi-Modelle ASX und Colt zu entwickeln. 2026 soll ausserdem ein erstes softwaredefiniertes Fahrzeug kommen. Dieses leichte Nutzfahrzeug «FlexVan» soll in Europa auch als Nissan erhältlich sein. Um möglichst schnelle Ladezeiten zu reichen, wollen Renault und Nissan auch im E-Bereich weiter zusammenarbeiten, u. a. die 800-Volt-Architektur gemeinsam nutzen und nach 2026 wohl die nächste Generation des elektrischen C-Segments-Modell entwickeln. Schon jetzt planen die beiden Marken ein gemeinsames, kompaktes Elektromodell fürs B-Segment.

allianz-artikel-senard-und-de-meo.jpgRenaults Verwaltungsratspräsident Jean-Dominique Senard und CEO Luca de Meo im Gespräch. Quelle: Renault
 
Auch auf die Schweizer Händler, selbst wenn die Marken hier von drei unterschiedlichen Importeuren (Renault Suisse SA, MM Automobile Schweiz AG und Astara Mobility Switzerland AG) vertreten werden, dürften diese Allianzpläne Folgen haben. Denn gemeinsame Strategien in den Bereichen Gebrauchtwagen, Aftersales und Absatzfinanzierung, aber auch beim Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge, u.a. dem Projekt «charging@dealer», sind angedacht. Welche Konsequenzen dies für die Schweizer Renault-, Nissan- und Mitsubishi-Betriebe konkret haben wird, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch offen.
 
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