Deutsche Autobauer steigern Gewinn weit überdurchschnittlich
31. März 2015 agvs-upsa.ch - BMW hat 2014 ausserordentlich gut gewirtschaftet: Die Bayern schraubten die Umsatzrendite auf sehr beachtliche 11,3%. Damit ist der Konzern nicht nur Renditeweltmeister der Automobilindustrie, sondern auch gut gerüstet für Investitionen in die Zukunft.
Die Ertragskraft des deutschen Autoherstellers zeigt sich allein schon daran, dass von 100 Euro Umsatz ganze 11,30 Euro als Gewinn (vor Zinsen und Steuern) bleiben. Laut dem Beratungsunternehmen Ernst & Young, das eine soeben veröffentlichte Studie zur Ertragskraft deutscher Automobilhersteller verantwortet, sind diese Zahlen im weltweiten Vergleich Spitze. Damit verweisen die Bayern Toyota und Hyundai auf die Plätze zwei und drei. Volkswagen folgt auf Platz sechs.
Grundsätzlich schlugen sich die deutschen Autobauer besser durch das vergangene Jahr als die gesamte globale Konkurrenz: 2014 erzielten Volkswagen, Daimler und BMW zusammen einen Gewinn (vor Zinsen und Steuern) von 32,6 Milliarden Euro (34,1 Milliarden Franken) – im Vergleich zu 2013 ist das eine Steigerung um 20%. Im Vergleich: Die Ertragsverbesserung der 16 weltweit grössten Hersteller betrug 2014 im Schnitt 4%. Mit ein Grund: Bei Hyundai, Honda, Ford, General Motors und Kia sanken die Gewinne.
VW zieht mit Toyota gleich
Nach absoluten Zahlen rangiert Toyota mit einem Ertrag von 18 Milliarden Euro (18,8 Milliarden Franken) nach wie vor auf Platz eins. Rechnet man bei Volkswagen das gesondert bilanzierte China-Geschäft mit ein, ziehen die Wolfsburger mit Toyota gleich. Allerdings ist der Vollzug des Überholmanövers nur noch eine Frage der Zeit, weil der tiefe Yen den japanischen Herstellern seit einiger Zeit eine „Sonderkonjunktur“ beschert.
Die Ernst & Young-Studie zeigt noch einen anderen, nicht minder relevanten Aspekt auf: die zunehmende Abhängigkeit deutscher Autokonzerne vom chinesischen Markt. China war 2014 verantwortlich für knapp ein Drittel (32%) des globalen Absatzmarktes der drei deutschen Autobauer. 2013 lag die Quote noch bei 30%, vor fünf Jahren noch bei 18%.