Dieselpartikelfilterprüfung
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4. April 2023 agvs-upsa.ch – Bei der seit 2023 durchgeführten schärferen Prüfung der Dieselpartikelfilter fallen zehn bis 20 Prozent der Filter durch. Der AGVS zieht politische Schritte in Erwägung, um eine Gleichbehandlung bei der MFK zu erreichen – und hat für Mitglieder in drei Sprachen ein Muster-Informationsschreiben zum Versand durch Garagisten an deren Kundinnen und Kunden ausgearbeitet.
Messung des Anstosses: Seit 2023 gilt ein strengeres Messverfahren für die Kontrolle der Dieselpartikelemissionen. Bei zehn bis 20 Prozent der Fahrzeuge mit Dieselpartikelfilter dürfte dadurch ein Filtertausch notwendig werden. Foto: iStock
tpf. Die Zahlen sind dramatisch: Bei der seit 1. Januar 2023 im Rahmen der MFK durchgeführten schärferen Prüfung der Dieselpartikelemissionen erweisen sich «zehn bis 20 Prozent der Filter als nicht mehr regelkonform», sagt Markus Peter, Leiter Technik & Umwelt beim AGVS, nach zahlreichen Rückmeldungen durch Garagisten. Für Kundinnen und Kunden kommt der Partikelfiltertausch überraschend und wird teuer: Die Kontrollleuchte im Fahrzeug zeigt den erhöhten Ausstoss oft nicht an, und der Tausch des Dieselpartikelfilters kostet meist 2000 bis 4000 Franken. Kein Wunder, griff jüngst sogar die SRF-«Tagesschau» dieses Thema auf.
Eine vielschneidige Problematik für Kundinnen und Kunden, vor allem aber auch für Garagistinnen und Garagisten. Nebst den Strassenverkehrsämtern und offiziellen Prüfstellen verfügen erst wenige Garagen über die neuen Partikelanzahlmessgeräte, die zwischen 8000 bis 11000 Franken kosten. «Eine Möglichkeit für kleinere Garagen kann es sein, sich die Geräte zu teilen», rät Peter. «Wir bekommen derzeit jedenfalls viele Rückmeldungen von Garagen, dass Geräte bestellt wurden und gut verfügbar sind.» Heikler sei die Liefersituation bei Dieselpartikelfiltern. «Fahrzeugnutzende und Garagen sind deshalb darauf angewiesen, dass die Strassenverkehrsämter statt eines Monats längere Nachbesserungsfristen gewähren – und die werden nach unserer Erfahrung auch meist eingeräumt», sagt Peter. Wobei vorerst problematisch bleibt, falls der Filter besonders lange auf sich warten lässt – denn an sich dürfte das Fahrzeug mit den zu hohen Werten ja gar nicht mehr am Verkehr teilnehmen. Auch wenn die Ersatzteilproduzenten und -lieferanten das Problem erkannt haben, so dürfte es eine Zeit lang dauern, bis die notwendigen Produktionskapazitäten hochgefahren sind. Zumal sich diese ungünstige Situation auch in anderen europäischen Ländern abzeichnet.
Noch weit dramatischer ist jedoch der mögliche vermeintliche Vertrauensbruch aus Kundensicht. Auch wegen Geräte- und Personalmangel prüfen bisher nicht alle Kantone gleich streng. Zum Teil wird nur stichprobenartig gemessen. «Es ist daher möglich, dass ein Fahrzeug, bei dem der Garagist einen nötigen Tausch des Dieselpartikelfilters ermittelt, der Kunde diesen aber abgelehnt hat, trotzdem die MFK passiert», erläutert Peter. «Das kann das Vertrauensverhältnis geschäftsschädigend stören.» Dies weil die Garage den Dieselpartikelfilter im Rahmen der MFK-Bereitstellung idealerweise prophylaktisch prüft, also bereits eine Position dazu in Rechnung stellt.
AGVS fordert Gleichbehandlung bei Prüfungen
Es besteht also Handlungsbedarf. Der AGVS und die AGVS-Sektionen tauschen sich dazu regelmässig mit den zuständigen Behörden aus. Nach intensiver Beratung in der AGVS-Kommission für Service, Technik und Umwelt (KSTU) wird zudem ein politischer Vorstoss vorbereitet. «Als AGVS fordern wir», erläutert Peter, «die Gleichbehandlung aller Fahrzeugprüfungen, also die konsequente Messung der Partikelemissionen an allen Fahrzeugen mit vorgeschriebenem Dieselpartikelfilter anlässlich der MFK. Dies auch zwecks grösserer Planungssicherheit auf der Kunden- und auf der Garagistenseite.»
Wäre es nicht sinnvoller, wie vereinzelt als Forderung aus dem Autogewerbe zu hören, die verschärfte Dieselpartikelanzahlmessung – wie sie übrigens in Belgien und den Niederlanden bereits seit letztem Jahr läuft oder in Deutschland noch dieses Jahr eingeführt wird – auszusetzen? Dies, so Peter, sei kontraproduktiv. «Man sollte statt der Nachteile vor allem die Vorteile sehen: Der Garagist ist der Garant, dass Fahrzeuge auch wirklich möglichst sauber unterwegs sind – und es generiert für ihn zusätzlichen Werkstattumsatz», betont Peter.
Messung des Anstosses: Seit 2023 gilt ein strengeres Messverfahren für die Kontrolle der Dieselpartikelemissionen. Bei zehn bis 20 Prozent der Fahrzeuge mit Dieselpartikelfilter dürfte dadurch ein Filtertausch notwendig werden. Foto: iStock
tpf. Die Zahlen sind dramatisch: Bei der seit 1. Januar 2023 im Rahmen der MFK durchgeführten schärferen Prüfung der Dieselpartikelemissionen erweisen sich «zehn bis 20 Prozent der Filter als nicht mehr regelkonform», sagt Markus Peter, Leiter Technik & Umwelt beim AGVS, nach zahlreichen Rückmeldungen durch Garagisten. Für Kundinnen und Kunden kommt der Partikelfiltertausch überraschend und wird teuer: Die Kontrollleuchte im Fahrzeug zeigt den erhöhten Ausstoss oft nicht an, und der Tausch des Dieselpartikelfilters kostet meist 2000 bis 4000 Franken. Kein Wunder, griff jüngst sogar die SRF-«Tagesschau» dieses Thema auf.
«Man sollte statt der Nachteile vor allem die Vorteile sehen: Der Garagist ist der Garant, dass Fahrzeuge auch wirklich möglichst sauber unterwegs sind – und es generiert für ihn zusätzlichen Werkstattumsatz.»
Markus Peter, Leiter Technik & Umwelt, AGVS
Vertrauensverlust bei Kunden als GefahrNoch weit dramatischer ist jedoch der mögliche vermeintliche Vertrauensbruch aus Kundensicht. Auch wegen Geräte- und Personalmangel prüfen bisher nicht alle Kantone gleich streng. Zum Teil wird nur stichprobenartig gemessen. «Es ist daher möglich, dass ein Fahrzeug, bei dem der Garagist einen nötigen Tausch des Dieselpartikelfilters ermittelt, der Kunde diesen aber abgelehnt hat, trotzdem die MFK passiert», erläutert Peter. «Das kann das Vertrauensverhältnis geschäftsschädigend stören.» Dies weil die Garage den Dieselpartikelfilter im Rahmen der MFK-Bereitstellung idealerweise prophylaktisch prüft, also bereits eine Position dazu in Rechnung stellt.
AGVS fordert Gleichbehandlung bei Prüfungen
Es besteht also Handlungsbedarf. Der AGVS und die AGVS-Sektionen tauschen sich dazu regelmässig mit den zuständigen Behörden aus. Nach intensiver Beratung in der AGVS-Kommission für Service, Technik und Umwelt (KSTU) wird zudem ein politischer Vorstoss vorbereitet. «Als AGVS fordern wir», erläutert Peter, «die Gleichbehandlung aller Fahrzeugprüfungen, also die konsequente Messung der Partikelemissionen an allen Fahrzeugen mit vorgeschriebenem Dieselpartikelfilter anlässlich der MFK. Dies auch zwecks grösserer Planungssicherheit auf der Kunden- und auf der Garagistenseite.»
Wäre es nicht sinnvoller, wie vereinzelt als Forderung aus dem Autogewerbe zu hören, die verschärfte Dieselpartikelanzahlmessung – wie sie übrigens in Belgien und den Niederlanden bereits seit letztem Jahr läuft oder in Deutschland noch dieses Jahr eingeführt wird – auszusetzen? Dies, so Peter, sei kontraproduktiv. «Man sollte statt der Nachteile vor allem die Vorteile sehen: Der Garagist ist der Garant, dass Fahrzeuge auch wirklich möglichst sauber unterwegs sind – und es generiert für ihn zusätzlichen Werkstattumsatz», betont Peter.
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