Jedes fünfte Auto im Aargau wird zu spät vorgeführt

Jedes fünfte Auto im Aargau wird zu spät vorgeführt

28. Oktober 2014 agvs-upsa.ch - 1,3 Millionen Autos sind in der Schweiz ungeprüft unterwegs, weil die Strassenverkehrsämter dem schnell wachsenden Fahrzeugbestand nicht Herr werden können. Ein Artikel in der «Aargauer Zeitung» beleuchtet die Situation im Kanton Aargau.

Um jährlich zwei Prozent wächst der Fahrzeugbestand. Die Strassenverkehrsämter sehen diese Entwicklung mit Besorgnis, denn schon heute können sie die fristgerechte Motorfahrzeugkontrolle (MFK) nicht mehr gewährleisten. Gemäss einen Bericht in der «Aargauer Zeitung» waren im Kanton Aargau per 31. Dezember 2013 67‘629 Autos ungeprüft unterwegs; dies entspricht 18,5 Prozent aller registrierten Autos. «Bei uns wird ein neues Auto im Schnitt nach fünfeinhalb Jahren zum ersten Mal geprüft», erklärte Johannes Michael Baer, Leiter des Strassenverkehrsamts Aarau, gegenüber der «Aargauer Zeitung». Die Priorität liege bei den Prüfintervallen von Fahrzeugen, die im Zweijahresrhythmus seien. «Damit wir die konsequente Kontrolle der älteren Autos gewährleisten können, nehmen wir einen gewissen Überhang bei Neuwagen in Kauf», so Baer.

Um den Überhang abzubauen, wurde bereits die Prüfdauer von 25 auf 20 Minuten reduziert. Dazu bieten der TCS mit seinem Testcenter in Brunegg und auch die Aargauer Sektion des Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS) Hand. Alleine im letzten Jahr wurden rund 30‘000 Autos in den AGVS-Testcentern in Zofingen und Kleindöttingen geprüft. Und laut Peter Schreiber, Betriebsleiter beim AGVS-Testcenter Zofingen, hätte der AGVS noch freie Kapazitäten. «Wenn wir unsere beiden Standorte voll auslasten, könnten wir pro Jahr rund 40‘000 Autos prüfen», erklärte Schreiber in der «Aargauer Zeitung». Als Privatunternehmer sei der AGVS überdies flexibler als das kantonale Strassenverkehrsamt.

Der AGVS wehrt sich gegen die vom Bundesamt für Strassen (Astra) lancierte Idee, die Nachprüfintervalle für Personenwagen und Motorräder zu verändern und Neuwagen künftig erst nach sechs Jahren erstmals zu prüfen. Aus Sicht des AGVS steht dies im direkten Gegensatz zum allgemeinen Sicherheitsprogramm des Bundes für die Strasse («Via sicura»). Nur die obligatorische, regelmässige Kontrolle und die damit zwingend verbundene Wartung der Fahrzeuge können die Verkehrssicherheit bestmöglich gewährleisten. Eine Verlängerung der Nachprüfintervalle verstösst damit klar gegen den Grundsatz des öffentlichen Interesses.

Protokoll einer Auseinandersetzung


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