Berufliche Grundbildung
Leichtes Aufatmen am Lehrstellenmarkt
10. Juli 2020 agvs-upsa.ch – Die Lehrbetriebe sind im Vergleich zur Lockdown-Phase optimistischer, was die Situation der Jugendlichen betrifft. Das ist das Fazit der dritten Erhebung des «Lehrstellen-Puls». Die Details.
Quelle: Istock
cst/pd. Das Forschungsteam hat gegenüber den Auswertungen im April und Mai Positives festgestellt: Während damals 77 beziehungsweise 81 Prozent der angebotenen Lehrstellen besetzt waren, stieg der Wert im Juni auf 88 Prozent. Die Ergebnisse zeigen, dass 86 Prozent der Lernenden im Juni normal im Lehrbetrieb und unter Einhaltung der Schutzmassnahmen des Bundesamts für Gesundheit BAG arbeiteten. Zum Vergleich: Im Mai waren es 77 Prozent, im April 64 Prozent. Nur noch jeder Zehnte (17 Prozent im Mai, 25 Prozent im April) hat einen limitierten Einsatz im Lehrbetrieb vor Ort. Auch die Anteile der Berufslernenden mit Hausaufgaben und im Home-Office sind gesunken: von 23 auf 9 und 4 Prozent beziehungsweise von 37 auf 26 und 19 Prozent. Konkret auf das Berufsfeld «Fahrzeuge» bezogen, gehen 92 Prozent der Lernenden ihrer normalen Arbeit nach. Höhere Werte weisen nur Berufsfelder wie «Natur», «Bau» oder «Gebäudetechnik» auf.
Abschlussjahrgänge stehen vor zwei grossen Herausforderungen: Erstens konnten Abschlussprüfungen nur teilweise stattfinden; zweitens stehen Lernende im letzten Ausbildungsjahr am Übergang von der Berufslehre in den Arbeitsmarkt und damit im Wettbewerb mit erfahrenen Berufsfachleuten, die in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ebenfalls eine Stelle suchen. Das spiegelt sich in den Resultaten des Juni-«Lehrstellen-Puls» wider. So sind die befragten Lehrbetriebe weiterhin der Ansicht, dass die Auswirkungen der Corona-Krise einen leichten Einfluss auf den Lehrabschluss haben werden. Insbesondere lernschwächere Jugendliche würden Sorgen bereiten. 56 Prozent der befragten Lehrbetriebe gaben an, dass es gegenwärtig schwieriger ist, einen Job zu finden. 27 Prozent beurteilen die Situation als vergleichbar mit dem Vorjahr, für 1 Prozent ist sie einfacher geworden und 16 Prozent können dazu nicht Stellung nehmen.
In Bezug auf die Weiterbeschäftigung zeigt sich folgendes Bild: Rund 18 Prozent der Berufslernenden wird möglicherweise nicht weiter im Betrieb bleiben können (Mai: 18 Prozent, April: 25 Prozent). 68 Prozent der Jugendlichen arbeiten in Lehrbetrieben, die ihren Übertritt in den Arbeitsmarkt unterstützen, während es im Mai noch 72 Prozent und im April 61 Prozent waren. Ein Lichtblick: 7 Prozent der Lernenden (Mai: 3 Prozent, April: 2 Prozent) sind in Lehrbetrieben tätig, die in diesem Jahr mehr Berufslernende nach dem Lehrabschluss übernehmen werden.
Das Forschungsprojekt untersucht monatlich und während eines Jahres, wie sich die Corona-Krise auf die Lehrbetriebe und auf die Jugendlichen auswirkt – vor der Ausbildung, in der Lehre und kurz vor dem Übertritt in den Arbeitsmarkt. Lanciert wurde der «Lehrstellen-Puls» von der ETH Zürich in Zusammenarbeit mit der Lehrstellenplattform Yousty.
Die Ergebnisse des Juni-«Lehrstellen-Puls» basieren auf Rückmeldungen von 2370 Lehrbetrieben (Mai: 1326, April: 1050). Diese repräsentieren 24'859 der Berufslernenden (Mai: 15'353, April: 13’039). Der AGVS motiviert seine Mitglieder, an der Umfrage teilzunehmen und hofft, dass möglichst viele Betriebe ihre Lernenden nach Abschluss weiterbeschäftigen. Ziel des Forschungsprojekts ist es, den Akteuren der beruflichen Grundbildung Informationen zur Verfügung zu stellen, die es erlauben, zielgruppenspezifische Massnahmen einzuleiten.
Hier geht es zur Umfrage
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cst/pd. Das Forschungsteam hat gegenüber den Auswertungen im April und Mai Positives festgestellt: Während damals 77 beziehungsweise 81 Prozent der angebotenen Lehrstellen besetzt waren, stieg der Wert im Juni auf 88 Prozent. Die Ergebnisse zeigen, dass 86 Prozent der Lernenden im Juni normal im Lehrbetrieb und unter Einhaltung der Schutzmassnahmen des Bundesamts für Gesundheit BAG arbeiteten. Zum Vergleich: Im Mai waren es 77 Prozent, im April 64 Prozent. Nur noch jeder Zehnte (17 Prozent im Mai, 25 Prozent im April) hat einen limitierten Einsatz im Lehrbetrieb vor Ort. Auch die Anteile der Berufslernenden mit Hausaufgaben und im Home-Office sind gesunken: von 23 auf 9 und 4 Prozent beziehungsweise von 37 auf 26 und 19 Prozent. Konkret auf das Berufsfeld «Fahrzeuge» bezogen, gehen 92 Prozent der Lernenden ihrer normalen Arbeit nach. Höhere Werte weisen nur Berufsfelder wie «Natur», «Bau» oder «Gebäudetechnik» auf.
Abschlussjahrgänge stehen vor zwei grossen Herausforderungen: Erstens konnten Abschlussprüfungen nur teilweise stattfinden; zweitens stehen Lernende im letzten Ausbildungsjahr am Übergang von der Berufslehre in den Arbeitsmarkt und damit im Wettbewerb mit erfahrenen Berufsfachleuten, die in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ebenfalls eine Stelle suchen. Das spiegelt sich in den Resultaten des Juni-«Lehrstellen-Puls» wider. So sind die befragten Lehrbetriebe weiterhin der Ansicht, dass die Auswirkungen der Corona-Krise einen leichten Einfluss auf den Lehrabschluss haben werden. Insbesondere lernschwächere Jugendliche würden Sorgen bereiten. 56 Prozent der befragten Lehrbetriebe gaben an, dass es gegenwärtig schwieriger ist, einen Job zu finden. 27 Prozent beurteilen die Situation als vergleichbar mit dem Vorjahr, für 1 Prozent ist sie einfacher geworden und 16 Prozent können dazu nicht Stellung nehmen.
In Bezug auf die Weiterbeschäftigung zeigt sich folgendes Bild: Rund 18 Prozent der Berufslernenden wird möglicherweise nicht weiter im Betrieb bleiben können (Mai: 18 Prozent, April: 25 Prozent). 68 Prozent der Jugendlichen arbeiten in Lehrbetrieben, die ihren Übertritt in den Arbeitsmarkt unterstützen, während es im Mai noch 72 Prozent und im April 61 Prozent waren. Ein Lichtblick: 7 Prozent der Lernenden (Mai: 3 Prozent, April: 2 Prozent) sind in Lehrbetrieben tätig, die in diesem Jahr mehr Berufslernende nach dem Lehrabschluss übernehmen werden.
Das Forschungsprojekt untersucht monatlich und während eines Jahres, wie sich die Corona-Krise auf die Lehrbetriebe und auf die Jugendlichen auswirkt – vor der Ausbildung, in der Lehre und kurz vor dem Übertritt in den Arbeitsmarkt. Lanciert wurde der «Lehrstellen-Puls» von der ETH Zürich in Zusammenarbeit mit der Lehrstellenplattform Yousty.
Die Ergebnisse des Juni-«Lehrstellen-Puls» basieren auf Rückmeldungen von 2370 Lehrbetrieben (Mai: 1326, April: 1050). Diese repräsentieren 24'859 der Berufslernenden (Mai: 15'353, April: 13’039). Der AGVS motiviert seine Mitglieder, an der Umfrage teilzunehmen und hofft, dass möglichst viele Betriebe ihre Lernenden nach Abschluss weiterbeschäftigen. Ziel des Forschungsprojekts ist es, den Akteuren der beruflichen Grundbildung Informationen zur Verfügung zu stellen, die es erlauben, zielgruppenspezifische Massnahmen einzuleiten.
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