Zahl der Woche: 23

Schnelllade-Infrastruktur

Zahl der Woche: 23

30. September 2022 agvs-upsa.ch – Zahlen bringen Sachverhalte auf den Punkt. Jede Woche blicken wir hinter eine Ziffer. Dieses Mal geht es um die weltweite Schnelllade-Infrastruktur.

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Je nach Land gibt es grosse Unterschiede bei der Anzahl von Schnellladesäulen. Fotos: Porsche 

pd/jas. In den Modellpaletten der Hersteller sind batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) längst keine Exoten mehr. Im Gegenteil, die Auswahl elektrischer Modelle reicht vom Kleinwagen über die familientaugliche Mittelklasse bis zum luxuriösen SUV oder kraftvollen Sportwagen. Das Beratungsunternehmen Berylls hat in seinem jüngsten E-Mobility-Ranking aber nicht einfach geschaut, wie sich die Autos im internationalen Vergleich verkaufen, sondern auch deren Lademöglichkeiten genauer unter die Lupe genommen.
 
Hier existieren in den verschiedenen Nationen grosse Unterschiede, die teils strukturell bedingt sind. Grundsätzlich wird zwischen privater und öffentlicher Lade-Infrastruktur unterschieden, bei letzterer wiederum zwischen AC- (Wechselstrom) und schnelleren DC-Ladesäulen (Gleichstrom). So besitzen beispielsweise viele mit Strom fahrende Niederländer, bedingt durch den relativ hohen Anteil an Mehrfamilienhäusern, keine eigene Wallbox. Sie sind auf öffentliches Laden angewiesen, und jenes wird in den Gemeinden in der Regel durch AC-Ladesäulen sichergestellt – und der DC-Anteil liegt folglich bei lediglich vier Prozent. In Norwegen ist der Anteil an Einfamilienhäusern dagegen deutlich höher und damit die private Ladeninfrastruktur stark. Der DC-Anteil beim öffentlichen Laden stieg bei den Wikingern so auf 40 Prozent, während der Ausbau der AC-Infrastruktur nahezu stagniert. Eine gut ausgebaute DC-Infrastruktur ist in einem so dünn besiedelten Land wie Norwegen dennoch wichtig: für längere Überlandfahrten mit einem E-Mobil.
 
Die Bemessungsgrundlage für die Platzierung einer Schnelllade-Station ist die Fläche in km², die ein DC-Schnelllader abdeckt. Als Blaupausen können die Niederlande und China gelten. In den Niederlanden kommt ein Schnellladepunkt auf zehn km², in China auf 20 km². In Deutschland nimmt diese Fläche bereits auf 35 km² zu. Das Negativbeispiel für Westeuropa markiert Frankreich mit extremen 154 km². Überlandfahrten mit einem E-Auto werden hier zum Glücksspiel, denn auch die Verbreitung von öffentlichen AC-Lademöglichkeiten beschränkt sich überwiegend auf die Metropolen. In der Schweiz liegt die abgedeckte Fläche bei 23 km². Dafür musste man sich 2021 diesen einen Schnelllader rechnerisch mit 47 anderen Elektro-Autos teilen.
 
Weitere Zahlen und Details zur Elektromobilität gibt’s übrigens hier: https://www.berylls.com/e-mobility-ranking/
 
Quelle: Berylls Strategy Advisors
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