Cecra
Internationaler Roundtable zu Daten-Fragen
8. März 2019 agvs-upsa.ch – Autohändler aus aller Welt kamen am Rande des Auto-Salons zusammen, um kritische Daten-Fragen zu diskutieren, die sich aus der Thematik «Connected Car» ergeben.
pd. In Genf versammelten sich die Verbände, die die Interessen der Autohäuser weltweit vertreten (Europa: Cecra; USA: Nada; China: Cada; Kanada: Cada; Indien: Fada; Brasilien: Fenebrave; Russland: Road), um anlässlich der Eröffnungsfeier des 89. Internationalen Auto-Salons die verschiedenen Fragen zu erörtern, die sich aus dem Zugang zu Daten sowohl von Händlern als auch von den von ihnen verkauften Fahrzeugen, den beispiellosen Möglichkeiten der vernetzten PW-Technik und der Rolle, die Garagen in Zukunft spielen werden, ergeben.
«Riesige Datenberge»
Im Laufe des Meetings zeigte sich ganz deutlich, dass die vom «vernetzten Auto» erzeugten und genutzten Daten riesig sind und dass es wichtig ist, dass diese Daten sicher und unter Wahrung der Privatsphäre der Verbraucher verwendet und übertragen werden. Das Spektrum der neuen Dienstleistungen, die auf Basis der Telematiksysteme im Fahrzeug angeboten werden können, ist potenziell sehr breit gefächert und reicht von Verkehrsinformationen über Informationen zu Tank- und Ladestationen für Fahrzeuge mit regulärem und alternativem Kraftstoff, Strassenparkraummanagement, nutzungsabhängige Versicherungen und – im Falle des Fahrzeugverkaufs und des Aftersales – Ferndiagnose und vorbeugende Wartung.
Konsumenten stehen im Zentrum
Händler und Händlersysteme sind entscheidend dafür, dass die vernetzten Autos von morgen sicher verkauft und gewartet werden können. Wie immer werden und müssen die Verbraucher auch weiterhin im Mittelpunkt des vernetzten Autos stehen. Die Verbraucher müssen die Daten, die ihre Fahrzeuge sammeln, kennen und damit vertraut sein und sollten Entscheidungen über die Verwendung und den Zugang zu diesen Informationen treffen können. Die Verbraucher müssen auch darauf vertrauen können, dass jedes von ihnen gekaufte Fahrzeug effizient und sicher gewartet werden kann. Dies erfordert Änderungen in der Art und Weise, wie Hersteller und Händler mit Datenschutz- und Sicherheitsfragen umgehen, und die Händler aus der ganzen Welt sind sich einig, dass die Fahrzeughersteller mit den Händlern zusammenarbeiten müssen, um sicherzustellen, dass das gesamte vernetzte Fahrzeugökosystem sicher und effizient ist und dass die Anforderungen und Bedürfnisse der Verbraucher erfüllt werden.
Diskussion nicht überall gleich entwickelt
Die Diskussionen über den Zugang zu Händler-, Verbraucher- und Fahrzeugdaten innerhalb der Autohausgemeinschaft sind nicht in allen Ländern oder Regionen der Welt gleichmässig entwickelt. In Europa hat Cecra mit den Herstellern und den europäischen politischen Behörden gekämpft, um gleiche regulatorische Rahmenbedingungen zu schaffen, die einen gleichberechtigten Zugang zu den im Fahrzeug generierten Daten für alle Marktteilnehmer gewährleisten. In den USA dreht sich die aktuelle Debatte vor allem um die ständig steigenden Anforderungen der Hersteller an die Verbraucherdaten der Händler sowie um den Schutz und die Nutzung dieser Daten. In Kanada werden die Händler in eine konstruktive Debatte mit Herstellern und anderen Interessengruppen einbezogen, um sicherzustellen, dass keine neuen Bundesvorschriften oder -richtlinien, die AV/CVs betreffen, die bestehenden Gesetze über Händler und Geschäftspraktiken sowie den Verbraucherschutz berühren. Ein ähnlicher Multi-Stakeholder-Ansatz scheint in Russland verfolgt zu werden, wo eine öffentliche Einrichtung versucht, die Entwicklung von navigationsbasierten Produkten und Dienstleistungen zu erleichtern und gleichzeitig ein offenes Ökosystem für Entwickler von Diensten und Inhalten zu erhalten. In Indien konzentriert sich das Phänomen der fahrzeugbezogenen Dienstleistungen nach wie vor auf das Segment Nutzfahrzeuge, während im Segment PW derzeit eine geringe Kundennachfrage zu verzeichnen ist. In China sieht Cada angesichts der zunehmenden Verbreitung von Telematik im Fahrzeug die dringende Notwendigkeit von Vorschriften, um einen robusten Wettbewerb im Fahrzeugservicesektor und eine faire und effektive Nutzung von Daten für einen besseren Kundenservice zu gewährleisten. In Brasilien wird die Debatte darüber, wie der Zugang zu Fahrzeugdaten über die gesamte Wertschöpfungskette des Vertriebs gewährleistet werden soll, derzeit von einem eigenen Ausschuss im Rahmen der laufenden Überprüfung des nationalen Rechts für den Fahrzeugvertrieb geführt.
Während diese Probleme mit unterschiedlichen Auswirkungen in den verschiedenen Regionen der Welt unterschiedlich wahrgenommen werden, sind sich alle Händlerverbände einig, dass Händler und Hersteller weiterhin zusammenarbeiten sollten, um den Kunden in den Mittelpunkt zu stellen. In Europa teilen viele Vertreter des Einzelhandels- und Reparaturmarktes die Bedenken von Cecra-Präsident Jean-Charles Herrenschmidt: «Die Händler haben in den letzten Jahrzehnten eine zentrale Rolle im Aftersales-Markt gespielt. Aber wer wird dafür sorgen, dass sie auch in Zukunft ihre Beziehungen zu ihren Kunden aufrechterhalten, wenn sie nicht in der Lage sind, Innovationen im Dienstleistungsbereich durchzuführen und einen fairen Zugang zu Daten zu haben? Technische Lösungen in den neuen fahrzeuginternen Telematiksystemen müssen mit allen Beteiligten gefunden und Massnahmen ergriffen werden, um aus diesem problematischen Status quo herauszukommen.»
Auf der Welle der grossen Begeisterung für diese erste Ausgabe hat Cecra – der Veranstalter und Gastgeber der Veranstaltung, zusammen mit dem AGVS – bereits angekündigt, dass 2021 ein weiterer internationaler Roundtable stattfinden wird.
pd. In Genf versammelten sich die Verbände, die die Interessen der Autohäuser weltweit vertreten (Europa: Cecra; USA: Nada; China: Cada; Kanada: Cada; Indien: Fada; Brasilien: Fenebrave; Russland: Road), um anlässlich der Eröffnungsfeier des 89. Internationalen Auto-Salons die verschiedenen Fragen zu erörtern, die sich aus dem Zugang zu Daten sowohl von Händlern als auch von den von ihnen verkauften Fahrzeugen, den beispiellosen Möglichkeiten der vernetzten PW-Technik und der Rolle, die Garagen in Zukunft spielen werden, ergeben.
«Riesige Datenberge»
Im Laufe des Meetings zeigte sich ganz deutlich, dass die vom «vernetzten Auto» erzeugten und genutzten Daten riesig sind und dass es wichtig ist, dass diese Daten sicher und unter Wahrung der Privatsphäre der Verbraucher verwendet und übertragen werden. Das Spektrum der neuen Dienstleistungen, die auf Basis der Telematiksysteme im Fahrzeug angeboten werden können, ist potenziell sehr breit gefächert und reicht von Verkehrsinformationen über Informationen zu Tank- und Ladestationen für Fahrzeuge mit regulärem und alternativem Kraftstoff, Strassenparkraummanagement, nutzungsabhängige Versicherungen und – im Falle des Fahrzeugverkaufs und des Aftersales – Ferndiagnose und vorbeugende Wartung.
Konsumenten stehen im Zentrum
Händler und Händlersysteme sind entscheidend dafür, dass die vernetzten Autos von morgen sicher verkauft und gewartet werden können. Wie immer werden und müssen die Verbraucher auch weiterhin im Mittelpunkt des vernetzten Autos stehen. Die Verbraucher müssen die Daten, die ihre Fahrzeuge sammeln, kennen und damit vertraut sein und sollten Entscheidungen über die Verwendung und den Zugang zu diesen Informationen treffen können. Die Verbraucher müssen auch darauf vertrauen können, dass jedes von ihnen gekaufte Fahrzeug effizient und sicher gewartet werden kann. Dies erfordert Änderungen in der Art und Weise, wie Hersteller und Händler mit Datenschutz- und Sicherheitsfragen umgehen, und die Händler aus der ganzen Welt sind sich einig, dass die Fahrzeughersteller mit den Händlern zusammenarbeiten müssen, um sicherzustellen, dass das gesamte vernetzte Fahrzeugökosystem sicher und effizient ist und dass die Anforderungen und Bedürfnisse der Verbraucher erfüllt werden.
Diskussion nicht überall gleich entwickelt
Die Diskussionen über den Zugang zu Händler-, Verbraucher- und Fahrzeugdaten innerhalb der Autohausgemeinschaft sind nicht in allen Ländern oder Regionen der Welt gleichmässig entwickelt. In Europa hat Cecra mit den Herstellern und den europäischen politischen Behörden gekämpft, um gleiche regulatorische Rahmenbedingungen zu schaffen, die einen gleichberechtigten Zugang zu den im Fahrzeug generierten Daten für alle Marktteilnehmer gewährleisten. In den USA dreht sich die aktuelle Debatte vor allem um die ständig steigenden Anforderungen der Hersteller an die Verbraucherdaten der Händler sowie um den Schutz und die Nutzung dieser Daten. In Kanada werden die Händler in eine konstruktive Debatte mit Herstellern und anderen Interessengruppen einbezogen, um sicherzustellen, dass keine neuen Bundesvorschriften oder -richtlinien, die AV/CVs betreffen, die bestehenden Gesetze über Händler und Geschäftspraktiken sowie den Verbraucherschutz berühren. Ein ähnlicher Multi-Stakeholder-Ansatz scheint in Russland verfolgt zu werden, wo eine öffentliche Einrichtung versucht, die Entwicklung von navigationsbasierten Produkten und Dienstleistungen zu erleichtern und gleichzeitig ein offenes Ökosystem für Entwickler von Diensten und Inhalten zu erhalten. In Indien konzentriert sich das Phänomen der fahrzeugbezogenen Dienstleistungen nach wie vor auf das Segment Nutzfahrzeuge, während im Segment PW derzeit eine geringe Kundennachfrage zu verzeichnen ist. In China sieht Cada angesichts der zunehmenden Verbreitung von Telematik im Fahrzeug die dringende Notwendigkeit von Vorschriften, um einen robusten Wettbewerb im Fahrzeugservicesektor und eine faire und effektive Nutzung von Daten für einen besseren Kundenservice zu gewährleisten. In Brasilien wird die Debatte darüber, wie der Zugang zu Fahrzeugdaten über die gesamte Wertschöpfungskette des Vertriebs gewährleistet werden soll, derzeit von einem eigenen Ausschuss im Rahmen der laufenden Überprüfung des nationalen Rechts für den Fahrzeugvertrieb geführt.
Während diese Probleme mit unterschiedlichen Auswirkungen in den verschiedenen Regionen der Welt unterschiedlich wahrgenommen werden, sind sich alle Händlerverbände einig, dass Händler und Hersteller weiterhin zusammenarbeiten sollten, um den Kunden in den Mittelpunkt zu stellen. In Europa teilen viele Vertreter des Einzelhandels- und Reparaturmarktes die Bedenken von Cecra-Präsident Jean-Charles Herrenschmidt: «Die Händler haben in den letzten Jahrzehnten eine zentrale Rolle im Aftersales-Markt gespielt. Aber wer wird dafür sorgen, dass sie auch in Zukunft ihre Beziehungen zu ihren Kunden aufrechterhalten, wenn sie nicht in der Lage sind, Innovationen im Dienstleistungsbereich durchzuführen und einen fairen Zugang zu Daten zu haben? Technische Lösungen in den neuen fahrzeuginternen Telematiksystemen müssen mit allen Beteiligten gefunden und Massnahmen ergriffen werden, um aus diesem problematischen Status quo herauszukommen.»
Auf der Welle der grossen Begeisterung für diese erste Ausgabe hat Cecra – der Veranstalter und Gastgeber der Veranstaltung, zusammen mit dem AGVS – bereits angekündigt, dass 2021 ein weiterer internationaler Roundtable stattfinden wird.
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