Zahl der Woche

Ladestationen in Europa

Zahl der Woche

26. August 2022 agvs-upsa.ch – Zahlen bringen Sachverhalte auf den Punkt. Jede Woche blicken wir hinter eine Ziffer. Dieses Mal geht es um die Verteilung der Ladestationen für E-Autos.
 
zahl_der_woche_e_s_920x500px.gifpd/jas. Die Politik würgt in Europa bereits ab 2035 zwar den Verbrennungsmotor ab, aber ob in den nächsten 13 Jahren auch wirklich die nötige Ladeinfrastruktur vorhanden sein wird, damit alle Neuwagen nur noch mit einem Elektroantrieb über die Strassen surren, ist aktuell eher fraglich. Denn momentan verteilen sich rund 50 Prozent der öffentlichen Lademöglichkeiten für E-Autos auf nur gerade zwei Staaten in Europa!
 
Mit 29,4 Prozent liegen die meisten davon in der Niederlande, dementsprechend dicht ist hier das Ladesäulennetz, und weitere 19,4 Prozent liegen in Deutschland. Wer heute mit einem Elektroauto unterwegs ist, muss seine Reise jedoch vor allem auf Zypern und Malta, wo es landesweit lediglich 57 respektive 98 Ladesäulen gibt, aber auch im Baltikum sehr gut planen. Denn in Litauen (207 Ladestationen), Estland (385) und Lettland (420) herrscht hier bald Ebbe in der Batterie, falls man nicht darauf achtet.
 
artikel_roesti.jpgAuto-Schweiz-Präsident Albert Rösti Quelle: Auto-Schweiz/Karl-Heinz Hug

Ein weiteres Marktwachstum bei elektrisch angetriebenen Fahrzeugen ist angesichts der Ankündigungen der Automobilhersteller absehbar – auch hierzulande. Nur ist laut Auto-Schweiz-Präsident Albert Rösti unser Land auf diese Entwicklung momentan ebenfalls schlecht vorbereitet: «Wir haben grosse Hürden beim Aufbau der Ladeinfrastruktur, sowohl im öffentlichen als auch im privaten Raum. Angesichts dessen, dass bis 2025 rund eine halbe Million Steckerfahrzeuge auf unseren Strassen unterwegs sein werden, ist auch das Ziel von 20'000 öffentlichen Ladestationen im Rahmen der ‹Roadmap Elektromobilität› des UVEK deutlich zu gering ausgefallen.»
 
Auch die Sicherstellung einer ausreichenden Produktion und zuverlässigen Verteilung von CO2-armem Strom, möglichst aus inländischen Quellen, sei für die Elektrifizierung des Strassenverkehrs von elementarer Bedeutung. Doch auch hier gibt es bislang noch keine ausgereiften Lösungsansätze.

Quelle: European Automobile Manufacturers' Association (ACEA)artikel_zahlen_eu.jpg
 
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Kommentare


Markus Müller 30. August 2022 - 10:57
Ein sehr schlechter Artikel mit ungenügender Datengrundlage. Erstes kommt es auf die Anzahl Ladesäulen pro E-Auto an (Angebot versus Nachfrage) oder alternativ zum Beispiel auf die Anzahl Ladesäulen pro Strassenkilometer (räumliche Abdeckung). Oder ist irgendjemand überrascht, dass es im kleinen Malta weniger Ladestationen gibt wie in Italien? Wer die kleine Insel Zypern mit Deutschland vergleicht hat wenig begriffen. E-Autos sind den Verbrenner auch dann überlegen, wenn sie mit Kohlestrom betrieben werden. Dar Märchen vom zu wenig Ökostrom im Netz sollte nicht dazu missbraucht werden, die Antriebswende auszubremsen.

agvs_admin 30. August 2022 - 14:18
Lieber Herr Müller Besten Dank fürs Feedback und schade, dass Ihnen diese Zahl der Woche nicht gefällt, die sich auf die Anzahl der Ladesäule pro Land bezieht. Wir geben Ihnen recht, die Anzahl Ladesäule pro E-Autos wäre natürlich eleganter gewesen, nur liegen uns diese Daten nicht vor. Zudem kommt es nach dem Willen der EU-Politiker ja nicht auf die Grösse des Landes an, sondern ab 2035 sollen es nur Elektroautos sein, die auf die Strassen kommen, und dann braucht es im kleinen Malta oder Zypern genauso wie im klar grösseren Deutschland noch zusätzliche Ladestationen. In Zypern beispielsweise gibt es im Moment rund 575’000 PW, sollen die dereinst alle nur noch mit Strom fahren, wird es mit aktuell 57 Ladestation etwas eng, daher gilt es auch hier – wie europaweit: Ladeinfrastruktur ausbauen, ist zwingend nötig. Und ob man mit Kohlstrom oder mit Ökostrom im E-Auto unterwegs ist, macht durchaus einen Unterschied. Denn bei einem Elektroauto sollte man nicht nur die Benutzung, sondern auch Produktion und Recycling in Betracht ziehen, wenn man es mit einem anderen Antrieb vergleicht. Dazu möchten wir Ihnen ein spannendes Online-Tool empfehlen – Wissenschafter des Schweizer Paul-Scherrer-Instituts (PSI) haben sich beim «Carculator» extra die Mühe gemacht, Daten zu den unterschiedlichsten Antriebstypen und ihrer Umweltauswirkungen besser vergleichbar zu machen. Ihr AGVS-Newsdesk