«Safe at Work»-Kalender
Sicherheit an die Wand genagelt
4. Dezember 2023, agvs-upsa.ch – In diesen Tagen flattert bei rund 12 000 Betrieben ein spezieller Kalender in den Briefkasten. Dieser hilft, das Thema Arbeitssicherheit unter dem Jahrnicht aus den Augen zu verlieren und soll zur Diskussion anregen. Die Aktion stellten die Branchenlösung Arbeitssicherheit des Auto- und Zweiradgewerbes BAZ gemeinsam mit «Safe at Work» auf die Beine. Letzteres ist die Präventionsmarke der Kantone. Cynthia Mira
«Ich bin gelernte Lastwagenmechanikerin. Bei meiner Arbeit ist es mir wichtig, dass ich eine Leiter nur benütze, wenn sie auf festem Untergrund steht.» Sophie Schumacher, WorldSkills-Teilnehmerin 2024. Fotos: Safe at Work
Noch immer gibt es in Garagen jedes Jahr schwere Unfälle und tragischerweise auch vereinzelt Todesfälle, die auf mangelnde Arbeitssicherheitsmassnahmen zurückzuführen sind. Gegen solche Unfälle kämpft die Branchenlösung Arbeitssicherheit des Auto- und Zweiradgewerbes BAZ in guter und enger Partnerschaft mit «Safe at Work» an. Die Bemühungen und Präventionsmassnahmen zeigen Wirkung. Das Fallrisiko der Branche verbesserte sich dank den Hilfsmitteln und dem Engagement auch seitens der Betriebe in den letzten zehn Jahren um beinahe 19 Prozent. Die Zusammenarbeit trägt mit dem Kalender ein weiteres Mal Früchte. Die einmalige Aktion hat die Eidgenössische Koordinationskommission für Arbeitssicherheit EKAS über die Präventionskampagne «Safe at Work» vollständig finanziert.
«Ich bin Automobil-Mechatroniker. Bei den WorldSkills 2022 in Dresden habe ich Gold gewonnen. Für mich ist Sicherheit sehr wichtig. Wenn man zum Beispiel an Elektrofahrzeugen arbeitet, stelle ich sicher, dass der Stromkreis ausgeschaltet ist.» Florent Lacilla, WorldSkills-Sieger.
Die Zitate im Kalender stammen auch von zwei bekannten Gesichtern aus dem Autogewerbe. So sind unter den Protagonisten Sophie Schumacher, WorldSkills-Teilnehmerin 2024, sowie Florent Lacilla, aktueller Weltmeister der Automobil-Mechatroniker:innen, zu finden. Behandelt werden vielfältige Themen rund um die Arbeitssicherheit. Zum Beispiel wird darauf eingegangen, wie die korrekte Schutzausrüstung bei der Anwendung von Produkten aussieht, die unter Verdacht stehen, krebserregend zu wirken. Aber auch Chemikalien, die in Originalbehältern aufzubewahren sind, damit keine Gefahr einer versehentlichen Verwechslung oder Vermischung, eines Brandes, unerwarteter chemischer Reaktionen oder giftiger Dämpfe besteht, werden thematisiert. Hinzu kommen weitere Massnahmen, wie etwa die Empfehlung, den Boden trocken zu halten, rutschige Stellen zu reinigen oder Warnhinweise aufzustellen.
Für die Förderung der Arbeitssicherheit und letztlich auch für die Umsetzung der Empfehlungen gilt es, ein Gefühl der kollektiven Verantwortung in einem Betrieb zu schaffen, indem innerhalb des Teams daran erinnert wird, dass jeder eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der Sicherheit spielt. Spielerisch gelingt dies nun im neuen Jahr dank dem Kalender als stetem Begleiter.
Die Sicherheit im Betrieb gewährleisten
Wie gelingt es, Mitarbeitende sämtlicher Generationen für die Arbeitssicherheit zu sensibilisieren? René Matter, Leiter
Interkantonale Präventionsfachstelle des interkantonalen Verbandes für Arbeitnehmerschutz (IVA), gibt Antwort.
Gibt es ein Beispiel im Bereich der persönlichen Schutzmassnahmen, bei dem Sie selbst immer wieder erstaunt sind, dass Mitarbeitende diese nicht anwenden?
René Matter: Da gibt es viele, Schutzbrillen zum Beispiel. Es ist so schnell passiert: Ein Tropfen schädlicher Substanzen oder ein winziger Metallsplitter kann ein Auge irreversibel verletzen. Auch das Tragen von Handschuhen ist ein schwieriges Thema. Viele glauben immer noch, dass Präzisionsarbeit damit nicht möglich ist. Wenn sie aber gut passen und den spezifischen Gefahren standhalten, nehmen sie einem nicht die Fingerfertigkeit. Auch der Atemschutz hat grosse Fortschritte in Bezug auf den Komfort gemacht. Wichtig ist sicherzustellen, dass die Maske für die verwendeten Substanzen geeignet ist.
Wie kann man die Sensibilisierung für das Thema in einem Unternehmen generell fördern?
Durch Aus- und Weiterbildung, darum sind auch unsere Schulungskits so wichtig. Wertschätzung sowie Dialog und Wahrnehmung der Gefährdungen sind ebenfalls ein wesentlicher Teil. Die Mitwirkung der Arbeitnehmenden, beispielsweise bei den persönlichen Schutzausrüstungen wie Brillen, Schuhen oder Handschuhen. Sehr wichtig ist auch die Vorbildfunktion des Arbeitgebers und dass er Sinn und Zweck der Arbeitssicherheit kommuniziert.
Inwiefern ist die Arbeitssicherheit auch ein Thema für die Sozialen Medien, um die jungen Menschen besser zu erreichen?
Eine stärkere Kultur der Arbeitssicherheit zu schaffen und von Anfang an sichere Praktiken in der beruflichen Laufbahn zu fördern, ist das Ziel unserer Marke «Be Smart Work Safe». Vor einigen Wochen haben wir die Kampagne «Safety Bars» gestartet, die live auf TikTok und Instagram zu sehen ist. Die Kampagne richtet sich an junge Menschen unter 20 Jahren und sensibilisiert sie für das Thema Arbeitssicherheit mit kreativen Inhalten, die ihrer Sprache entsprechen. Die Idee ist hierbei: 20-sekündige Rap-Songs auf TikTok mit Influencern und Kreativkünstlern zu erstellen, die sich in der gleichen Interessenwelt wie die jungen Arbeitnehmenden befinden. Die Lieder greifen das Thema Sicherheit am Arbeitsplatz auf und bringen es in den Texten der Gen-Z näher. Das ultimative Ziel: die Zielgruppe emotional zu berühren, ihre Neugierde auf das Thema Arbeitssicherheit zu wecken und eine positive Verhaltensänderung bei den Jugendlichen zu bewirken. Schliesslich geht es um ihre Gesundheit und ihre Zukunft am Arbeitsplatz!
«Ich bin gelernte Lastwagenmechanikerin. Bei meiner Arbeit ist es mir wichtig, dass ich eine Leiter nur benütze, wenn sie auf festem Untergrund steht.» Sophie Schumacher, WorldSkills-Teilnehmerin 2024. Fotos: Safe at Work
Noch immer gibt es in Garagen jedes Jahr schwere Unfälle und tragischerweise auch vereinzelt Todesfälle, die auf mangelnde Arbeitssicherheitsmassnahmen zurückzuführen sind. Gegen solche Unfälle kämpft die Branchenlösung Arbeitssicherheit des Auto- und Zweiradgewerbes BAZ in guter und enger Partnerschaft mit «Safe at Work» an. Die Bemühungen und Präventionsmassnahmen zeigen Wirkung. Das Fallrisiko der Branche verbesserte sich dank den Hilfsmitteln und dem Engagement auch seitens der Betriebe in den letzten zehn Jahren um beinahe 19 Prozent. Die Zusammenarbeit trägt mit dem Kalender ein weiteres Mal Früchte. Die einmalige Aktion hat die Eidgenössische Koordinationskommission für Arbeitssicherheit EKAS über die Präventionskampagne «Safe at Work» vollständig finanziert.
«Ich bin Automobil-Mechatroniker. Bei den WorldSkills 2022 in Dresden habe ich Gold gewonnen. Für mich ist Sicherheit sehr wichtig. Wenn man zum Beispiel an Elektrofahrzeugen arbeitet, stelle ich sicher, dass der Stromkreis ausgeschaltet ist.» Florent Lacilla, WorldSkills-Sieger.
Die Zitate im Kalender stammen auch von zwei bekannten Gesichtern aus dem Autogewerbe. So sind unter den Protagonisten Sophie Schumacher, WorldSkills-Teilnehmerin 2024, sowie Florent Lacilla, aktueller Weltmeister der Automobil-Mechatroniker:innen, zu finden. Behandelt werden vielfältige Themen rund um die Arbeitssicherheit. Zum Beispiel wird darauf eingegangen, wie die korrekte Schutzausrüstung bei der Anwendung von Produkten aussieht, die unter Verdacht stehen, krebserregend zu wirken. Aber auch Chemikalien, die in Originalbehältern aufzubewahren sind, damit keine Gefahr einer versehentlichen Verwechslung oder Vermischung, eines Brandes, unerwarteter chemischer Reaktionen oder giftiger Dämpfe besteht, werden thematisiert. Hinzu kommen weitere Massnahmen, wie etwa die Empfehlung, den Boden trocken zu halten, rutschige Stellen zu reinigen oder Warnhinweise aufzustellen.
Für die Förderung der Arbeitssicherheit und letztlich auch für die Umsetzung der Empfehlungen gilt es, ein Gefühl der kollektiven Verantwortung in einem Betrieb zu schaffen, indem innerhalb des Teams daran erinnert wird, dass jeder eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der Sicherheit spielt. Spielerisch gelingt dies nun im neuen Jahr dank dem Kalender als stetem Begleiter.
Den Kalender aufhängen und am Wettbewerb teilnehmen: So funktioniert es
Mit dem Gewinnspiel sollen alle Betriebe der Auto- und Zweiradbranche in der Schweiz angeregt werden, den «Safe at Work»-Kalender aufzuhängen und monatlich kurz ein Thema zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im Team zu diskutieren. Die Teilnahmebedingungen sind einfach:
1. Das Foto des Kalenders in ihrer Instagram-Story teilen und
@BeSmartWorkSafe hinzufügen.
2. Kommentieren, welches Sicherheitstool am häufigsten verwendet wird.
3. Das Foto senden an info@safeatwork.ch, bis spätestens 31. Januar 2024.
Der Gewinner erhält monatlich eine Packung Charitea Mate!
Mit dem Gewinnspiel sollen alle Betriebe der Auto- und Zweiradbranche in der Schweiz angeregt werden, den «Safe at Work»-Kalender aufzuhängen und monatlich kurz ein Thema zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im Team zu diskutieren. Die Teilnahmebedingungen sind einfach:
1. Das Foto des Kalenders in ihrer Instagram-Story teilen und
@BeSmartWorkSafe hinzufügen.
2. Kommentieren, welches Sicherheitstool am häufigsten verwendet wird.
3. Das Foto senden an info@safeatwork.ch, bis spätestens 31. Januar 2024.
Der Gewinner erhält monatlich eine Packung Charitea Mate!
BAZ-Beitritt leicht gemacht
Die Branchenlösung unterstützt Betriebe aus dem Auto-, Carrosserie- und Zweiradgewerbe bei der Umsetzung der gesetzlichen EKAS-Richtlinie. Die Einhaltung der Richtlinie ist nicht freiwillig, sondern gesetzliche Pflicht. BAZ stellt unter anderem die aktuellen und notwendigen Hilfsmittel für die Umsetzung zur Verfügung, beispielsweise branchenspezifische Checklisten, Kurse und das praktische Online-Tool «asa-control». Garagisten sollen die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz nicht dem Zufall überlassen, AGVS-Mitglieder profitieren von 25 Prozent Rabatt.
Die Branchenlösung unterstützt Betriebe aus dem Auto-, Carrosserie- und Zweiradgewerbe bei der Umsetzung der gesetzlichen EKAS-Richtlinie. Die Einhaltung der Richtlinie ist nicht freiwillig, sondern gesetzliche Pflicht. BAZ stellt unter anderem die aktuellen und notwendigen Hilfsmittel für die Umsetzung zur Verfügung, beispielsweise branchenspezifische Checklisten, Kurse und das praktische Online-Tool «asa-control». Garagisten sollen die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz nicht dem Zufall überlassen, AGVS-Mitglieder profitieren von 25 Prozent Rabatt.
Die Sicherheit im Betrieb gewährleisten
Wie gelingt es, Mitarbeitende sämtlicher Generationen für die Arbeitssicherheit zu sensibilisieren? René Matter, Leiter
Interkantonale Präventionsfachstelle des interkantonalen Verbandes für Arbeitnehmerschutz (IVA), gibt Antwort.
René Matter: Da gibt es viele, Schutzbrillen zum Beispiel. Es ist so schnell passiert: Ein Tropfen schädlicher Substanzen oder ein winziger Metallsplitter kann ein Auge irreversibel verletzen. Auch das Tragen von Handschuhen ist ein schwieriges Thema. Viele glauben immer noch, dass Präzisionsarbeit damit nicht möglich ist. Wenn sie aber gut passen und den spezifischen Gefahren standhalten, nehmen sie einem nicht die Fingerfertigkeit. Auch der Atemschutz hat grosse Fortschritte in Bezug auf den Komfort gemacht. Wichtig ist sicherzustellen, dass die Maske für die verwendeten Substanzen geeignet ist.
Wie kann man die Sensibilisierung für das Thema in einem Unternehmen generell fördern?
Durch Aus- und Weiterbildung, darum sind auch unsere Schulungskits so wichtig. Wertschätzung sowie Dialog und Wahrnehmung der Gefährdungen sind ebenfalls ein wesentlicher Teil. Die Mitwirkung der Arbeitnehmenden, beispielsweise bei den persönlichen Schutzausrüstungen wie Brillen, Schuhen oder Handschuhen. Sehr wichtig ist auch die Vorbildfunktion des Arbeitgebers und dass er Sinn und Zweck der Arbeitssicherheit kommuniziert.
Inwiefern ist die Arbeitssicherheit auch ein Thema für die Sozialen Medien, um die jungen Menschen besser zu erreichen?
Eine stärkere Kultur der Arbeitssicherheit zu schaffen und von Anfang an sichere Praktiken in der beruflichen Laufbahn zu fördern, ist das Ziel unserer Marke «Be Smart Work Safe». Vor einigen Wochen haben wir die Kampagne «Safety Bars» gestartet, die live auf TikTok und Instagram zu sehen ist. Die Kampagne richtet sich an junge Menschen unter 20 Jahren und sensibilisiert sie für das Thema Arbeitssicherheit mit kreativen Inhalten, die ihrer Sprache entsprechen. Die Idee ist hierbei: 20-sekündige Rap-Songs auf TikTok mit Influencern und Kreativkünstlern zu erstellen, die sich in der gleichen Interessenwelt wie die jungen Arbeitnehmenden befinden. Die Lieder greifen das Thema Sicherheit am Arbeitsplatz auf und bringen es in den Texten der Gen-Z näher. Das ultimative Ziel: die Zielgruppe emotional zu berühren, ihre Neugierde auf das Thema Arbeitssicherheit zu wecken und eine positive Verhaltensänderung bei den Jugendlichen zu bewirken. Schliesslich geht es um ihre Gesundheit und ihre Zukunft am Arbeitsplatz!
Auf Ihre Sicherheit bedacht
«Be Smart Work Safe» und «Safe at Work» (Eigenschreibweise BE SMART WORK SAFE und SAFE AT WORK) sind die Präventionsmarken der Kantone für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz. Erstere richtet sich speziell an Jugendliche. Die Marke unterstützt die kantonalen Arbeitsinspektorate bei ihren Bemühungen, die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz zu gewährleisten und eine Präventionskultur zu fördern. Durch geeignete Verhaltensmassnahmen beugt «Safe at Work» gefährlichen Situationen oder Ereignissen am Arbeitsplatz vor, die zu Unfällen führen, um die Arbeitnehmer zu schützen. Die Kampagnen konzentrieren sich auf die Handlungen von Personen oder auf die Organisation des Arbeitsumfelds im Rahmen der strukturellen Prävention. Schliesslich regt «Safe at Work» mit seinen Kampagnen auch die grundlegenden Bemühungen um die Arbeitssicherheit in den Branchen an, die in die Zuständigkeit der Kantone fallen.
«Be Smart Work Safe» und «Safe at Work» (Eigenschreibweise BE SMART WORK SAFE und SAFE AT WORK) sind die Präventionsmarken der Kantone für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz. Erstere richtet sich speziell an Jugendliche. Die Marke unterstützt die kantonalen Arbeitsinspektorate bei ihren Bemühungen, die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz zu gewährleisten und eine Präventionskultur zu fördern. Durch geeignete Verhaltensmassnahmen beugt «Safe at Work» gefährlichen Situationen oder Ereignissen am Arbeitsplatz vor, die zu Unfällen führen, um die Arbeitnehmer zu schützen. Die Kampagnen konzentrieren sich auf die Handlungen von Personen oder auf die Organisation des Arbeitsumfelds im Rahmen der strukturellen Prävention. Schliesslich regt «Safe at Work» mit seinen Kampagnen auch die grundlegenden Bemühungen um die Arbeitssicherheit in den Branchen an, die in die Zuständigkeit der Kantone fallen.
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