Mobilität auch nach dem Autofahren
Mobilitätsfans auch im Alter
21. März 2024 agvs-upsa.ch – Garagisten und Garagistinnen sind der Ansprechpartner, wenn es um Fragen zur Mobilität geht oder wenn etwas mit dem Auto nicht stimmt. Sie sind es aber auch, wenn man altersbedingt auf die lieb gewonnene Mobilität verzichten muss. Jürg A. Stettler
Heidi Senn, zuständig fürs Marketing, und CEO Erhard Luginbühl im Möriker Showroom.
Demografisch tut sich das Feld auch das Geschäftsfeld für die Mobilität im Alter und nach dem Auto immer mehr auf», so Erhard Luginbühl. Der Auto-Ingenieur und Lastwagenmechaniker gibt unumwunden zu: «Ich bin ein Fan der Mobilität und zwar aller Art. Ich bin damit aufgewachsen, habe alle Fahrausweise gemacht, aber ich weiss auch, dass es sehr schwierig wird, wenn ich einst mein ‹Billett› altershalber abgeben muss. Daher habe ich mich schon sehr früh damit beschäftigt, was danach passiert. Wir sind deshalb Ende der 1980er/Anfang der 1990er-Jahre mit der Luginbühl Fahrzeugtechnik AG auch in die Elektromobilität eingestiegen.»
Einst zu früh eingestiegen
Sein Unternehmen sammelte dabei viel Erfahrung, war aber seiner Zeit und den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden voraus. Luginbühl erinnert sich: «Wir waren viel zu früh dran mit dem Pinguin-Fahrzeug von 1991 mit bis zu 100 km Reichweite und 61 km/h Höchstgeschwindigkeit oder dem Horlacher Saxi von 1996 mit 60 km Reichweite und 80 km/h da mals war das Fahren von E-Autos noch ein Öko-Abenteuer.» Der Moveme-Chef ergänzt: «Die Zeit war noch nicht reif, die Batterien waren noch zu schlecht.» Die Situation hatsich inzwischen grundlegend geändert: E-Mobilität ist längst kein Abenteuer mehr. Auch die Altersstruktur der Bevölkerung hat sich gewandelt und wird sich noch massiv ver ändern. Experten gehen davon aus, dass die Schweiz 2040 wohl 10 Millionen Einwohner hat, wobei die Bevölkerung primär im Bereich der Senioren wachsen wird. Jeder Vierte wird dann 65 oder älter sein, und es wird doppelt so viele Menschen über 80 geben wie heute. Das ändert auch die Ansprüche an die Mobilität.
Technik für Garagist beherrschbar
Durch einen Zufall stiess Luginbühl einst auf vierrädrige Seniorfahrzeuge, wie man sie vor allem aus skandinavischen Ländern oder Nordamerika kennt. Anstelle von Trottinetts sollten sie bei einem Logistiker eingesetzt werden. «Als ich sie hier im Firmensitz in Möriken testete, kam meine Nachbarin auf mich zu und sagte ‹genauso ein Fahrzeug will ich!›», erklärt er. Sie wurde zur ersten Moveme-Kundin und brachte den findigen Aargauer auch auf die Idee, Seniorenfahrzeuge als Geschäftsfeld weiterzuentwickeln.
Auch für Reisen gut geeignet: das zusammen klappbare Elektromobil von Move das auch nur gemietet werden kann.
«Die Technik darin ist für uns beherrschbar. Es hat einen Antrieb, es hat Batterien, eine Lenkung und Lichtfür einen ‹Automech› ist dies alles beherrschbar», so Luginbühl. Da her begann er, Fahrzeuge zu importieren und hat vor etwa zehn Jahren die Moveme AG gegründet, die sich nicht nur um die Elektrofahrzeuge, sondern auch um Senkrechtaufzüge und Treppenlifte kümmert.
Garagist als idealer Partner
Diese Art der Mobilität bietet Moveme bislang in der Region an, doch Erhard Luginbühl würde das Geschäftsfeld gerne skalieren und auf die ganze Schweiz ausdehnen. «Der Auto garagist ist hier der ideale Partner. Wir haben beispielsweise bereits gelernt, dass es der Velomechaniker nicht ist», erläutert er. Wieso denn das? «Der Velo oder Töfflimech ist von der Organisation auch in der Werkstatt und von den Tools her nicht auf zweispurige Fahrzeuge ausgerichtet, ob bei Hebeanlagen oder auch Betriebsstoffen. Zusammenarbeiten kamen nie richtig zum Fliegen, ganz im Gegen satz zu denjenigen mit Garagen. Diese nutzen die Moveme-Produkte als Zusatzgeschäft und haben im Showroom vielleicht eine Nische, wo sie ein oder zwei Fahrzeuge von uns platzieren können», erläutert er. «Von uns kriegt der Garagist dann auch ein Briefing zu diesen Fahrzeugen. Die Fahrzeuge brauchen zudem Wartung und Service. Vielleicht geht mal et was kaputt, das gibt dann jeweils einige Werkstattstunden, ob beim Reifenwechsel, beim Brems oder Lichtcheck.»
Luginbühl gibt im Moveme-Showroom, wo vom zusammenklappbaren, bis zu 10 km/h schnellen E-Mobil bis zu unterschiedlichen Kabinenfahrzeugen samt Standheizungen eine Fülle an Mobilitätslösungen fürs Alter stehen, zu bedenken: «Der Garagist ist oft viel näher an möglichen Kundinnen und Kunden für unsere Fahrzeuge dran. Und mit den so genannten Babyboomern, die schon über 70 Jahre alt sind oder es bald werden, kommt ein grosser Bevölkerungsteil in ein Alter, wo man das Autofahren aufgibt und nach alternativen Möglichkeiten für die Alltagsmobilität sucht.»
Nicht nur Elektrofahrzeuge für die Mobilität im Alter, sondern auch Treppen und Senkrechtliften gehören zum Angebot der Moveme AG. Fotos: AGVS-Medien
Emotionalen Schritt begleiten
Der Garagist sei erster Ansprechpartner für fast alle Leute, wenn sie ihr Billett abgeben müssten. Es gebe zwar schon Kunden, die sich etwa ein bis zwei Jahre vor diesem Zeitpunkt erstmals mit der Mobilität danach befassen würden. «Viele schauen sich unser Angebot an, nehmen Prospekte mit und kommen dann mit diesem in der Hand wieder und sagen: ‹Nun ist es so weit, ich werde morgen mein Billett abgeben›», verrät Luginbühl. «Da gibt es teils sehr rührende Szenen, da es für viele ein grosser und emotionaler Schritt ist, aufs Auto zu verzichten.»
Viele Kunden sprächen aber als erstes mit dem Garagisten über diesen Schritt, dann sei es von Vorteil, wenn dieser eine Option für eine Anschlussmobilität aufzeigen oder so garanbieten könne. «Der Garagist will diese Fahrzeuge ja primär mal in Konsignation bei sich haben und ‹antesten›, da sind wir von Moveme der richtige Partner. Dann machen wir mit ihm einen Ankauf ab, wie beim Auto handel», erläutert Erhard Luginbühl. Moveme übernimmt die Rolle des klassischen Importeurs, erlaubt den Zugriff aufs Teilelager und liefert Infomaterial auf Deutsch. «Der Garagist kann sich auch selbst organisieren, aber bei vielen Teilen muss man eine gewisse Menge abnehmen und die Kontakte nach Fernost, In dien oder den Mittleren Osten sind nicht nur einfach zu händeln», gibt er abschliessend zu bedenken.
Heidi Senn, zuständig fürs Marketing, und CEO Erhard Luginbühl im Möriker Showroom.
Demografisch tut sich das Feld auch das Geschäftsfeld für die Mobilität im Alter und nach dem Auto immer mehr auf», so Erhard Luginbühl. Der Auto-Ingenieur und Lastwagenmechaniker gibt unumwunden zu: «Ich bin ein Fan der Mobilität und zwar aller Art. Ich bin damit aufgewachsen, habe alle Fahrausweise gemacht, aber ich weiss auch, dass es sehr schwierig wird, wenn ich einst mein ‹Billett› altershalber abgeben muss. Daher habe ich mich schon sehr früh damit beschäftigt, was danach passiert. Wir sind deshalb Ende der 1980er/Anfang der 1990er-Jahre mit der Luginbühl Fahrzeugtechnik AG auch in die Elektromobilität eingestiegen.»
Einst zu früh eingestiegen
Sein Unternehmen sammelte dabei viel Erfahrung, war aber seiner Zeit und den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden voraus. Luginbühl erinnert sich: «Wir waren viel zu früh dran mit dem Pinguin-Fahrzeug von 1991 mit bis zu 100 km Reichweite und 61 km/h Höchstgeschwindigkeit oder dem Horlacher Saxi von 1996 mit 60 km Reichweite und 80 km/h da mals war das Fahren von E-Autos noch ein Öko-Abenteuer.» Der Moveme-Chef ergänzt: «Die Zeit war noch nicht reif, die Batterien waren noch zu schlecht.» Die Situation hatsich inzwischen grundlegend geändert: E-Mobilität ist längst kein Abenteuer mehr. Auch die Altersstruktur der Bevölkerung hat sich gewandelt und wird sich noch massiv ver ändern. Experten gehen davon aus, dass die Schweiz 2040 wohl 10 Millionen Einwohner hat, wobei die Bevölkerung primär im Bereich der Senioren wachsen wird. Jeder Vierte wird dann 65 oder älter sein, und es wird doppelt so viele Menschen über 80 geben wie heute. Das ändert auch die Ansprüche an die Mobilität.
Technik für Garagist beherrschbar
Durch einen Zufall stiess Luginbühl einst auf vierrädrige Seniorfahrzeuge, wie man sie vor allem aus skandinavischen Ländern oder Nordamerika kennt. Anstelle von Trottinetts sollten sie bei einem Logistiker eingesetzt werden. «Als ich sie hier im Firmensitz in Möriken testete, kam meine Nachbarin auf mich zu und sagte ‹genauso ein Fahrzeug will ich!›», erklärt er. Sie wurde zur ersten Moveme-Kundin und brachte den findigen Aargauer auch auf die Idee, Seniorenfahrzeuge als Geschäftsfeld weiterzuentwickeln.
Auch für Reisen gut geeignet: das zusammen klappbare Elektromobil von Move das auch nur gemietet werden kann.
«Die Technik darin ist für uns beherrschbar. Es hat einen Antrieb, es hat Batterien, eine Lenkung und Lichtfür einen ‹Automech› ist dies alles beherrschbar», so Luginbühl. Da her begann er, Fahrzeuge zu importieren und hat vor etwa zehn Jahren die Moveme AG gegründet, die sich nicht nur um die Elektrofahrzeuge, sondern auch um Senkrechtaufzüge und Treppenlifte kümmert.
Garagist als idealer Partner
Diese Art der Mobilität bietet Moveme bislang in der Region an, doch Erhard Luginbühl würde das Geschäftsfeld gerne skalieren und auf die ganze Schweiz ausdehnen. «Der Auto garagist ist hier der ideale Partner. Wir haben beispielsweise bereits gelernt, dass es der Velomechaniker nicht ist», erläutert er. Wieso denn das? «Der Velo oder Töfflimech ist von der Organisation auch in der Werkstatt und von den Tools her nicht auf zweispurige Fahrzeuge ausgerichtet, ob bei Hebeanlagen oder auch Betriebsstoffen. Zusammenarbeiten kamen nie richtig zum Fliegen, ganz im Gegen satz zu denjenigen mit Garagen. Diese nutzen die Moveme-Produkte als Zusatzgeschäft und haben im Showroom vielleicht eine Nische, wo sie ein oder zwei Fahrzeuge von uns platzieren können», erläutert er. «Von uns kriegt der Garagist dann auch ein Briefing zu diesen Fahrzeugen. Die Fahrzeuge brauchen zudem Wartung und Service. Vielleicht geht mal et was kaputt, das gibt dann jeweils einige Werkstattstunden, ob beim Reifenwechsel, beim Brems oder Lichtcheck.»
Luginbühl gibt im Moveme-Showroom, wo vom zusammenklappbaren, bis zu 10 km/h schnellen E-Mobil bis zu unterschiedlichen Kabinenfahrzeugen samt Standheizungen eine Fülle an Mobilitätslösungen fürs Alter stehen, zu bedenken: «Der Garagist ist oft viel näher an möglichen Kundinnen und Kunden für unsere Fahrzeuge dran. Und mit den so genannten Babyboomern, die schon über 70 Jahre alt sind oder es bald werden, kommt ein grosser Bevölkerungsteil in ein Alter, wo man das Autofahren aufgibt und nach alternativen Möglichkeiten für die Alltagsmobilität sucht.»
Nicht nur Elektrofahrzeuge für die Mobilität im Alter, sondern auch Treppen und Senkrechtliften gehören zum Angebot der Moveme AG. Fotos: AGVS-Medien
Emotionalen Schritt begleiten
Der Garagist sei erster Ansprechpartner für fast alle Leute, wenn sie ihr Billett abgeben müssten. Es gebe zwar schon Kunden, die sich etwa ein bis zwei Jahre vor diesem Zeitpunkt erstmals mit der Mobilität danach befassen würden. «Viele schauen sich unser Angebot an, nehmen Prospekte mit und kommen dann mit diesem in der Hand wieder und sagen: ‹Nun ist es so weit, ich werde morgen mein Billett abgeben›», verrät Luginbühl. «Da gibt es teils sehr rührende Szenen, da es für viele ein grosser und emotionaler Schritt ist, aufs Auto zu verzichten.»
Viele Kunden sprächen aber als erstes mit dem Garagisten über diesen Schritt, dann sei es von Vorteil, wenn dieser eine Option für eine Anschlussmobilität aufzeigen oder so garanbieten könne. «Der Garagist will diese Fahrzeuge ja primär mal in Konsignation bei sich haben und ‹antesten›, da sind wir von Moveme der richtige Partner. Dann machen wir mit ihm einen Ankauf ab, wie beim Auto handel», erläutert Erhard Luginbühl. Moveme übernimmt die Rolle des klassischen Importeurs, erlaubt den Zugriff aufs Teilelager und liefert Infomaterial auf Deutsch. «Der Garagist kann sich auch selbst organisieren, aber bei vielen Teilen muss man eine gewisse Menge abnehmen und die Kontakte nach Fernost, In dien oder den Mittleren Osten sind nicht nur einfach zu händeln», gibt er abschliessend zu bedenken.
Zeitgemässe Mitarbeiter-AG
Wie die «Reise» nach dem Autofahren weitergehen kann, darum kümmert sich Erhard Luginbühl mit der Moveme AG. Letzten Monat gab der Firmeninhaber zudem bekannt, wie die «Reise» für die Luginbühl Fahrzeugtechnik AG und die Moveme AG selbst weitergehen soll. Sie werden als zeit gemässe Mitarbeiter-AG geführt, bei denen die beiden bisherigen Aktionäre Erhard Luginbühl und Kathrin Hilfiker sowie die langjährig Mitarbeitenden Heidi Senn, Christoph Steiner und Naim Shabani zu gleichen Teilen Aktien zeichneten.
Wie die «Reise» nach dem Autofahren weitergehen kann, darum kümmert sich Erhard Luginbühl mit der Moveme AG. Letzten Monat gab der Firmeninhaber zudem bekannt, wie die «Reise» für die Luginbühl Fahrzeugtechnik AG und die Moveme AG selbst weitergehen soll. Sie werden als zeit gemässe Mitarbeiter-AG geführt, bei denen die beiden bisherigen Aktionäre Erhard Luginbühl und Kathrin Hilfiker sowie die langjährig Mitarbeitenden Heidi Senn, Christoph Steiner und Naim Shabani zu gleichen Teilen Aktien zeichneten.
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