«Aus Stehzeugen werden Fahrzeuge»

AGVS und Mobility

«Aus Stehzeugen werden Fahrzeuge»

11. Dezember 2018 agvs-upsa-ch – Gemeinsam mit Mobility in eine geteilte Zukunft? Das Pilotprojekt des AGVS mit der Carsharing-Genossenschaft wirft Fragen auf. Geschäftsleitungsmitglied Markus Aegerter ist zusammen mit Projektleiter Kari Baumann die treibende Kraft in dieser Kooperation.
 
sco. Herr Aegerter, warum nimmt der AGVS an diesem Pilotprojekt mit Mobility teil?
Markus Aegerter: Die Schweizer Garagisten bewegen sich in einem Umfeld, in dem sich Antriebstechnologien und Mobilitätskonzepte grundlegend ändern. In ihrem Rollenverständnis als moderne Mobilitätspartner können und wollen sie nicht abseitsstehen, sondern einen Beitrag an die Ressourceneffizienz und an die Mobilität der Zukunft leisten.
 
Ist das nicht eine unheilige Allianz? Mobility ist doch eine Konkurrenz für die Garagisten.
Im Gegenteil. Viele Occasionen und Ersatzfahrzeuge sind heute lediglich «Stehzeuge». Zudem verändern sich Mobilitätsbedürfnisse: Wer heute noch ein Auto besitzt, teilt vielleicht schon morgen eines – und umgekehrt. So gibt es Mobility-Nutzer, deren Mobilitätsverhalten und -bedürfnisse sich beispielsweise durch eine Familiengründung verändern. Das sind immer auch potenzielle Kunden. Uns ist bewusst, dass das Projekt in der aktuellen Phase noch nicht das ganz grosse Geschäft ist, sondern einen ideellen Wert hat. Und es ist sicher auch gut fürs Image. Aber: Mit jedem Franken, den ein Garagist durch Carsharing einnimmt, erwirtschaftet er einen Franken an den Deckungsbeitrag.
 
Was verspricht sich der AGVS von dieser Zusammenarbeit?
Es sind drei Aspekte: Erstens zeigen wir damit unser Interesse an Nachhaltigkeit und unsere Offenheit für neue Formen der Mobilität. Zweitens positionieren wir uns als moderne Mobilitätsdienstleister und drittens bieten wir unseren Mitgliedern auch einen wirtschaftlichen Mehrwert.
 
Wo liegen die konkreten Vorteile für den einzelnen Garagisten?
Die meisten Garagenbetriebe verfügen über Fahrzeuge, die nicht oder nur wenig unterwegs sind. Mit jedem Kilometer, den sie im Rahmen dieser Partnerschaft zurücklegen, tragen sie zum Deckungsbeitrag der Garage bei. Dank dem Mobility-System können Fahrzeuge rund um die Uhr und unabhängig von Öffnungszeiten vermietet beziehungsweise geteilt werden. Die Integration dieser Fahrzeuge in die Mobility-Flotte ist ein weiterer, praktischer Schritt in die Digitalisierung. Die Mobility-Autos der Garagisten können den Kunden als Ersatzwagen angeboten werden. Und nicht zuletzt ist es eine Imagefrage: Die Garagisten unterstreichen, dass sie für neue Formen der Mobilität offen sind.
 
An diesem Piloten machen nur einige wenige Garagen mit. Wie geht es weiter?
Wir starten nur mit ein paar ausgewählten Garagen, um zunächst Erfahrungen zu sammeln, zum Beispiel beim Geräteeinbau und dergleichen. Danach wollen wir die Anzahl der teilnehmenden Garagen im ersten Halbjahr 2019 auf 30 bis 50 erhöhen. Der Pilot dauert bis Ende Januar 2020. Im Erfolgsfall – und wir sind vom Erfolg überzeugt – werden ab 2020 weitere Garagen schweizweit ins Projekt aufgenommen.
 
 
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